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  • Galerie und Kulturzentrum in Weimar
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Künstler*innen

Ani Kwadwo, My Village, 2002, Bild: © Hospitalfield ; https://artuk.org/discover/artists/ani-kwadwo-b-1966

Kwadwo Ani

GH, geboren 1966

Kwadwo Ani wurde 1966 in Accra geboren. Seine Kindheit verbrachte er an einer Reihe von Orten, vom großflächigen Haushalt seines Vaters in Medina über das warme Haus seiner Großmutter in Kumasi bis zum komfortablen Haushalt seiner Mutter. Ani war in seiner Jugend nie ortsgebunden und so schlug er mal hier, mal da auf in dem Mix von Häusern seiner unmittelbaren Angehörigen. Kunst kam in Anis Leben, als er gerade vier Jahre alt war. Er versuchte, sich dazu „etwas einfallen zu lassen“. Mit einem Stück Kreide in der Hand kolorierte er das Bett seiner Mutter, ihre Wände und sogar den Fußboden. Sie wusste schon immer, „er hat die Kunst in sich“. Unglücklicherweise kam seine Ausbildung zum Künstler nicht gerade leichten Fußes daher. Als sein Cousin Anis Kreidezeichnungen sah, zeigte er sie dem Verlobten seiner Großmutter, einem örtlichen Chief. Dieser Mann erklärte, dass Ani sie seinem Vater zeigen solle wegen guter Aussicht, auf eine Kunstschule zu gehen. Leider passierte dies nie - vielleicht wegen der großen, erweiterten Familie und jenen Verpflichtungen, die mit derlei Familienbanden einhergehen - aber als Ani gerade mal zwölf Jahre alt war, arbeitete er bereits für seinen Vater im Familienunternehmen. Das tat er für viele Jahre, vom Beifahrer über den Pumpenwart bis zum Sperrholzverkäufer. 1988, nachdem Anis Mutter ihren Sohn ermutigt hatte, seinen Begabungen nachzugehen, als Ani sich endlich in der Kunstschule des Opportunity Industrialization Center in Osu einschrieb. Zwei Jahre später wurde ihm eine Stelle im Ghanatta College of Art angeboten, wonach er 1995 seine Ausbildung am Ankle College of Art fortsetzte.

Anis Stil ist unverkennbar, nahezu naiv. Er denkt, dass seine Charaktere kindlich, nie aber kindisch aussehen müssen. Ani spielt mit den Farben und überhöht gern die Gesten und Gesichtsausdrücke in seinen Charakteren. Er wählt simplifizierte Formen, um sicherzustellen, dass das Bild auf dem Gemälde nicht sie die beabsichtige Botschaft überwältigt. Ani versucht beständig, der Öffentlichkeit eine Erkenntnis zu offenbaren, eine Bemerkung zur Wahl ihres Lifestyles oder zu sozialen und politischen Fragen. Die in seinen Gemälden dargestellten Themen zeugen von dem Wunsch, seinem Publikum etwas über soziale Ungerechtigkeit, Machtmissbrauch und die kleinen Gesten, die wir den uns Nahestehenden zeigen können, zu lehren. Er glaubt, dass die Lektionen, die sich in seinen Gemälden manifestieren, eigentlich wichtiger sind, als die Kunst selbst. Beobachter von Anis Malereien haben die Möglichkeit, sich selbst in den Werken und deren Kommentaren wieder zu finden, doch Anis brillanter Einsatz von Humor macht es den Betrachtern einfach, sich nicht gekränkt zu fühlen. Diese Technik erlaubt es Ani, seine Botschaften erfolgreich weiterzugeben. Jeder von uns kann eine Reflexion unserer Mängel und Fehler in Anis Gemälden sehen und sich deswegen vielleicht auch nichtig, klein und demütig fühlen. Wie dem auch sei, aufgrund von Anis Ausdrucksweise sind wir ständig amüsiert.

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