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Künstler*innen

Sarnath Banerjee: Those Furry Things, 2009

Sarnath Banerjee

Als Filmemacher und Comiczeichner beschäftigt sich Sarnath Banerjee mit den zahlreichen Formen der grafischen Illustration, unter anderem als Autor von Comicromanen, so genannten Graphic Novels. Ein Genre, das es in Deutschland gar nicht gibt, wie der Künstler selbst sagt: «In Deutschland kann man keine grafischen Romane schreiben, diese Kombination aus Bild und Text ist hier mit dem jahrhundertealten Vorurteil behaftet, sie sei nur für Kinder. In Indien hat diese Art von Roman keine Vergangenheit und ist so frei von jeglicher Altlast, positiv und negativ, weil niemand sie etabliert hat. Indien ist ein neues Land, die Gesellschaft verändert sich und daraus resultiert ein Bedürfnis nach einer interessanten Art, diese Geschichten zu erzählen. Die altbewährten Methoden müssen dazu hinterfragt werden, die viel zu langen, voluminösen und unhandlichen Geschichten.» So handelt es sich bei Banerjees Romanen nicht um simple Comics, stattdessen begegnet man bei ihm anschaulichen Geschichten, die von dem modernen Indien erzählen. So behandelt er in dem ausgestellten Leporello «Those Furry Things» (2009) auf humoristische Weise den Aufstieg einer neuen Mittelschicht, «die in einer sich rasant kapitalisierenden Gesellschaft unter einer bipolaren Funktionsstörung leiden.», zugleich setzt er sich aber auch mit dem prekären Alltag in den großen Städten auseinander, wie er vor allem für die Ärmeren und «Ausgestoßenen» zur Gefahr für Leib und Leben werden kann.

Sarnath Banerjees Arbeiten sind anekdotenhaft, autobiografisch und reich an seinem unverwechselbaren Humor. Dieser zeigt sich in Interviews, wenn er sagt, dass er stets hässliche Frauen mit hängenden Brüsten zeichnet, weil es in seinem Leben genug schöne Frauen gibt.

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