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Künstler*innen

Torsten Blume: Farbensport, 2018, Bild: Thomas Müller

Torsten Blume

Der Forscher und Künstler Torsten Blume spürt den Beziehungen von Material, Farbe und Kunstfigur nach. Sein Glasspiel Szenenbilder ist von zwei Theaterstücken des utopischen Dichters, Architekturphantasten und Zeichners Paul Scheerbart (1863-1915) inspiriert, der als Visionär einer kommenden, bunten Glasarchitektur auch das Bauhaus in Weimar inspirierte. Scheerbart lebte in Berlin und versuchte, ein perpetuum mobile zu erfinden. «Ist Glas heute noch utopisch», fragt Torsten Blume, «oder nur noch die technische Oberfläche von Geräten, durch die wir in die Welt blicken und mit ihr kommunizieren?»
Eine Reihe von farbigen Figurenstudien tritt in einen vielfältigen Dialog mit den Pflanzen-, Tier- und Menschendarstellungen und den figürlichen Vorstellungswelten der Künstler der Ur- und Frühgeschichte und mit Texten aus der Zeit der 1920er Jahre im Umfeld des Bauhauses. Gleichzeitig erforschen sie die Idee der Metamorphose. Im Traum und im Spiel können wir alles sein. Dinge, Pflanzen, Tiere. In der Suchbewegung zum Archaischen hin lässt sich entdecken, dass der Mensch sich selbst als ein ganz Anderes vorzustellen vermag — etwa als unbestimmbares und unfassliches Wesen, das verschiedene Aggregatzustände annehmen kann. Die Figurenstudien sind ein Sich-in-Form-Bringen und eine Übung für die unvorhersehbaren, aber vorstellbaren Verwandlungen. Die Studie Farbensport widmet sich, ausgehend von Paul Klee, Johannes Itten und «dem Leben selbst» — wie Torsten Blume es beschreibt — der Idee farbigen Gleichgewichts. Blume ist Kurator, Szenograf und Choreograf und lebt in Leipzig.

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