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Künstler*innen

Guy Ben-Ner: Berkeley's Island, 1999., Bild: Ein-Kanal-Video / 15:05 min., Courtesy the artist and Konrad Fischer Galerie.

Guy Ben-Ner

Guy Ben-Ners filmisches Selbstporträt zeigt den Künstler in der familiären Küche - deswegen ist sein Werk an jenem Ort zu sehen, an dem sich 1987 - als das ACC-Gebäude als idealer Rückzugsort von Studenten besetzt wurde - die Küche befand. Als Requisiten werden grundsätzlich nur die Dinge benutzt, die schon vorhanden sind, was zu den irrwitzigsten Umwandlungen von Alltagsgegenständen führt. Der unerfüllte Traum von Freiheit und Abenteuer, das unbefriedigte Begehren des Alleinseins, des wilden männlichen Lebens, des autonomen Künstlers, wird durchsetzt von den Beschränkungen und Rollenzuweisungen der modernen Lebensführung im häuslichen Familiendasein. In "Berkeley's Island" (1999, Ein-Kanal-Video / 15:05 min., Courtesy Konrad Fischer Galerie) ist der Künstler als moderner Robinson Crusoe mitten in der eigenen Küche gestrandet, wo er neben einer Palme auf einer Sandinsel hockt, die man mit zwei Schritten durchmessen kann. Der domestizierte Künstler nutzt diese "Abgeschiedenheit", um über sein Dasein zu sinnieren und vielleicht auch darüber, was vom Ideal der Familie erhaltenswert ist und was noch übrig bleibt. Er zündet sich eine Zigarette am Gasherd an und bekommt Besuch von seiner kleinen Tochter Elia, bewaffnet mit Eimer und Schaufel.

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