Marc Illing
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Nach dem Abi in Aschersleben hatte Illing an der Bauhausuniversität in Weimar ein Studium der Architektur und Freien Kunst aufgenommen und blieb in Weimar, wo er als freier Künstler heute sein Atelier hat und mit seiner Familie lebt. „Marc Illing gehört einer Generation von Malern an, deren Impuls aus dem Aufleben realistischer Tradition der Weltanschauung kommt“, sagt vom Böckel zur Eröffnung. Er sieht Marc Illing als „eindringlichen Beobachter des Zeitgeschehens, eher still und unaufgeregt, die Aussagen knapp, aber eindeutig“.
Illings Porträtserie in Blau mit Bildern von 48 Persönlichkeiten, die Weimar in der Zeit des Übergangs in die Moderne prägten, war bereits ein Höhepunkt seiner Ausstellung im Weimarer Stadtmuseum. Der 46-Jährige hatte aber auch schon Ausstellungen im deutschen Pavillon in Venedig, in Berlin, München und Paris.
Marc Illing sammelt markante Fotos, deren Motive durch das Malen an Tiefe gewinnen. Die Fotoserie von israelischen Soldatinnen in einer Pause nutzt Illing für eine eigene Darstellung in der Serie „Daughters“. „In der Ruhe liegt die Katastrophe für mich“, beschreibt Dieter Weidenbach seine Emotion beim Betrachten. Er spüre das Warten auf den Alarmton, den Griff zu den Waffen, das Werfen auf den Boden. „Man kriegt Gänsehaut, wenn man sich drauf einlässt.“
Einige Fotos aus einer Sportillustrierten zu den Olympischen Spielen 1936 nutzte Illing für eigene Bilder im monochromen Ton. Für die großformatigen Bilder der Serie „First Aid“ haben ihn Dias der Zivilverteidigung inspiriert. Das Bild „Beach Boys“, deren Vorlage 2003 ein Titelbild der Süddeutschen Zeitung war, zeigt einen General mit Zigarre und amerikanische GIs in Siegerpose im zerstörten irakischen Präsidentenpalast. Gegenübergestellt ist dem ein Bild aus dem Deutsch-Französischen Krieg, das preußische Soldaten in einem nicht zerstörten französischen Palast zeigt.