
Kunst, Spektakel & Revolution
Veranstaltungsreihe zum Verhältnis zwischen den Bewegungen der Avantgarde und den revolutionären Bewegungen
– eine Kooperation zwischen dem ACC Weimar und dem Bildungskollektiv BiKo e.V.
Blog zur Reihe: spektakel.blogsport.de
#10 – April bis Juli 2021:
Über Meutereibestrebungen in der Musik
Die Musik ist die abstrakteste der Künste, denn in ihrer entwickelten Form hat sie sich vom Text emanzipiert. Gleichzeitig ist sie höchstes geistiges Prinzip und die Lehre der Komposition ist eng mit begrifflicher Arbeit verbunden. Da Musik jenseits der Verstandessprache funktioniert, setzt sie am Gefühl an. Sie ist aber nicht Gefühlsunmittelbarkeit, sondern Prinzip der Konstruktion – sie kombiniert Erfahrungen des sinnlichen Gedächtnis und arrangiert sie neu. Am intensivsten lässt sich daher an der Musik nachvollziehen, was die Künste überhaupt bestimmt: die Suche nach einem guten Verhältnis von Vernunft und Sinnlichkeit. In der musikalischen Sphäre soll gelingen, was in den bestehenden Verhältnissen nicht möglich scheint, in denen Vernunft (Verstand) und Sinnlichkeit auseinanderfallen. Im Bezug auf das Politische hat sich diese Suche in Widersprüchen vollzogen – bekannt ist, dass sich auf deutschem Boden keine politische Revolution, wohl aber mehrere musikalische vollzogen haben. Jenseits einer Wirksamkeit im alltäglichen Leben muss aber auch der kunstfertigste Revolutionsversuch an seine Grenze stoßen und so zerfranst auch die Musik am Ende der bürgerlichen Gesellschaft. An diesen Fransen wird auch das Verhältnis der Musik zum Politischen wie der künstlerischen Gattungen zueinander neu verhandelt. Die Veranstaltungsreihe «Kunst, Spektakel & Revolution» will im Jahr 2021 einige Beispiele dieser Geschichte herausgreifen und diskutieren.
weitere Veranstaltungsreihen
Plus zur aktuellen Ausstellung
RAND_gespräche zur Architektur
Kontaktimprovisation: Mensch-Raum-Bewegung
Kontaktimprovisation (contact improvisation) ist eine Tanzform, bei der zwei oder mehr Personen spürend und berührend gemeinsam erkunden, welche Bewegungen zusammen möglich sind. Sich auf den Moment einlassen, das Hineinspüren in sich und den Anderen, führen zu einer tiefen und verbindenden Erfahrung. Die aktuelle Ausstellung bezieht sich an vielen Stellen auf die experimentellen Bühnenstücke des Bauhauses und zeigt deren Überführungen in neue Bühnenstücke des THEATERs DER KLÄNGE. Dieser Kontext ist ein interessanter Bezugspunkt für diesen Improvisations-Workshop. Absolut nicht nötig: Tänzerische Vorkenntnisse und Berührungsängste!
Anja Bettenhäuser gründete 2006 den Bewegungsraum Weimar und unterrichtet Kreativen Tanz, zeitgenössischen Tanz, Improvisation und Kontaktimprovisation. Die tänzerische Begegnung und der authentische Bewegungsausdruck sind das Herz ihrer Suche. Sie leitet neben anderen Tanzprojekten die Jugendtanzcompany Tanzlabor und gibt Workshops.
Sonntag, 16. Juni 2019, 18–20 Uhr, ACC Galerie
Eintritt: 5 € | erm. 3 €