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Veranstaltungen

Plus zur aktuellen Ausstellung

To Whom It May Concern: Ungezeigtes Ungeschriebenes Ungesagtes | Pavel Schnabel, Frankfurt (M.)

Finissage zur aktuellen Ausstellung

So., 24.02.2019, 20:00
Eintritt: 3 € | erm. 2 € | Tafelpass 1 €

Pavel Schnabel mit Harald Lüders bei Dreharbeiten, 1980er., Bild: Archiv.

Pavel Schnabels Vater musste im KZ Buchenwald sechs Jahre dafür büßen, dass er ein angesehener deutsch-jüdischer Arzt und ein Linker in der Tschechoslowakei war. Seine Patienten «de lege artis», «nach den Regeln der Kunst», sprich dem gegenwärtigen Stand der Wissenschaft, zu behandeln, war seine Pflicht. Sohn Pavel betrat das Terrain der Kunst, in dem es auch Regeln gibt, das aber in unserer Null-Fehler-Gesellschaft jene letzte Bastion verkörpert, die sich nicht scheut vor würdevollem Scheitern, lustvollem Irren, leidenschaftlichem Versagen, dem Reiz der Niederlage: Die Kunst ist der letzte Zufluchtsort für Versager, an dem Misslingen Aufbruch wird. Der Kunstfehler zeitigt nicht selten das schlüssigere Resultat, weil er Idee, Versuchsanordnung, Prototyp, Beschreibung, Simulation bleibt. Spannend am lediglich Erdachten, nur Begonnenen, nie Vollendeten ist, dass es andere Einblicke in den Schöpfungsprozess gewährt. Mit einem fröhlichen Eingeständnis eigener Fehlertauglichkeit setzt Pavel Schnabel den Endpunkt seiner Retrospektive.

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