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  • Galerie und Kulturzentrum in Weimar
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Ausstellungen

»H2O«, mit Stipendiat*innen des 30. IAP von ACC und Stadt Weimar

Agata Szymanek (PL) | Selma Kahoul (CH) | Rodrigo Arteaga (CL) | Marte Kiessling (DE)

Ausstellung Fr., 02.02.2024–So., 21.04.2024

Marte Kiesling: »Wachstum — Blumen«, Video Projektionsreihe.

In Agata Szymaneks zweistündigen Workshops geht es um die Entwicklung und Förderung des kritischen und kreativen Denkens. Sie basieren auf Aktivitäten wie Zeichnen, Entwerfen und Schreiben, die später zu einer Analyse und Diskussion der Themenideen führen. Einige «Übungshefte» (Planetenrätsel, Bienen-Rätsel, Spirituelle Übungen) liegen dazu auf einem Lesetisch aus. Mit Pools & Mirrors möchte sie in Weimar über den Prozess des Reinigens und «Perfektionierens» von Wasser und über dazugehörige Vorstellungen in unseren Köpfen meditieren, indem sie eine imaginäre Reise um eine gigantische Kläranlage unternimmt, welche den Raum einer ganzen Stadt einnehmen könnte.

Hühnerfüßen ähnlich balancieren zwei kleine menschliche Füße in Selma Kahouls Videoperformance The Beast — must die einen beseelten Berg aus Wolle. Statt Gackern hören wir tiefe Atemzüge, schweres Atmen in dem geheizten Kokon. Wird es geboren werden? Hat es Angst zu sterben? Die Bestie — weder Mensch noch Tier — ist noch am Leben ... Selma Kahoul befasst sich in Weimar in ihrem mehrteiligen, multimedialen Performanceprojekt queer waters: I am mit Schnittstellen zwischen kollektiver Wissensproduktion und materialbasierter ästhetischer Forschung zu flüssigen Biomaterialien. Verhandelt wird «Wasser» als eine Praxis der Queerness — mit Blick auf Fähigkeiten, neue Lebensweisen zu inspirieren beziehungsweise zu erschaffen.

Während der Quarantäne 2020 hat Rodrigo Arteaga mit Kollegen aus einer originalen Feldaufnahme mit Urwaldgeräuschen aus Cole-cole auf Chiloé (Chile) so viele Geräusche (u. a. von Vögeln, Insekten, anderen Tieren) wie möglich mit der menschlichen Stimme und Elementen wie Wasser, trockenen Ästen usw. nachgeahmt. In drei Vitrinen sind die 80 «Innereien» seines Mycelium-Buchs ausgestellt. Im Weimarer Projekt Liebesträume lässt er mit Cyanobakterien, die in Weimarer Gewässern vorkommen, eine Reihe von Musikstücken (frei nach Franz Liszt) entstehen. Jede Note wird so genau wie möglich auf ein Biotray in Form einer Partitur aufgebracht, sodass die Cyanobakterien diese Noten wachsen lassen und erweitern und den Klang der Musik verändern, indem sie Verfall und Neuzusammensetzung einbeziehen.

Der Kontrast zwischen künstlicher Natur und realem Erholungsraum bildet die Grundlage für Marte Kiesslings Projektionsreihe Wachstum — Blumen, eine Referenz zu den schwimmenden Plastikinseln der verschmutzten Ozeane. Der moderne Mensch der westlichen Welt baut sich gerne virtuelle Welten, künstliche Natur, Pflanzen als Dekoration oder einfach einen künstlichen Ruheraum, anstatt die ECHTE Natur, die schwindende, vom Klimawandel bedrohte, als Basis für die eigene Ruhe zu sehen. Mit ihrem Projekt iNature — Water wird sie in Weimar Schäden untersuchen, die wir an unserer Lebensquelle Wasser anrichten. Teile der Ilm sollen als Hintergrund für Videoarbeiten dienen, zudem Forschungen über die chemische Zusammensetzung des Wassers erfolgen, Wasserproben für eine Serie von Drucken verwendet werden, und dies in Zusammenarbeit mit Forscher*innen des Thüringer Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz.

  • Erste Eindrücke

    Marte Kiesling: »Wachstum — Blumen«, Projektionsreihe.
  • Agata Szymanek: »Übungshefte« (Planetenrätsel, Bienen-Rätsel, Spirituelle Übungen).
  • Selma Kahoul: »The Beast — must die«, Video Performance.
  • Rodrigo Arteaga: »Mycelium- Buchs«.
  • Rodrigo Arteaga: »Mycelium- Buchs«.

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