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Ausstellungen

Jetzt — nach so vielen Jahren.

Eine Pavel-Schnabel-Filmretrospektive.

Ausstellung Sa., 24.11.2018–So., 24.02.2019

Pavel Schnabel bei der Arbeit., Bild: Thomas Frickel

Lesedauer etwa 18:04 Minuten

Eröffnung

Freitag, 23.11.2018 | 20 Uhr

Dauer

24.11.2018 - 24.02.2019

Dank an

Hessischer Rundfunk, Frankfurt (Main), und Südwestrundfunk, Baden-Baden

30 Jahre nach seiner Gründung zeigt das ACC seine erste Dokumentarfilmschau — eine Retrospektive mit dem Filmemacher Pavel Schnabel (*1946 in Olomouc, Tschechoslowakei). 1.000 Filmminuten, zahlreiche Fotos, Dokumente, Objekte, Kameras, Ton- und Lichtequipment, Plots und Drehbücher, Reaktionen von Zuschauern, Medien und Gremien, aber auch Angedachtes, Abgelehntes, Verworfenes, Ungesehenes und noch Geplantes geben auf zwei Etagen (400 m²) einen Einblick in 50 Jahre Filmschaffen: der Permanentdurchlauf eines cineastischen Lebenswerks.

Der im nordböhmischen Liberec aufgewachsene Pavel Schnabel verließ vor 50 Jahren seine Heimat noch während seines Studiums an der Prager Film- und Fernsehakademie (FAMU). Der 21. August 1968 — der Einmarsch der WarschauerPakt-Armeen, die den Versuch der Schaffung eines "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" gewaltsam niederschlugen — war auch eine Zäsur im Leben Pavel Schnabels. Am 6. September 1968 kommt er in Deutschland an, wo er seither als freiberuflicher Regisseur und Kameramann wirkt. Nach Ehrungen wie dem Bundesfilmpreis, dem Adolf-Grimme-Preis in Gold und dem Special Merit der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, Hollywood, für Jetzt — nach so viel’ Jahren (zusammen mit Harald Lüders) folgen zahlreiche weitere internationale Festivalpreise. Es ist immer wieder die Suche nach dem Einzelschicksal, die ruhige Kamera, die die Protagonisten seiner Filme erzählen lässt, das Interesse am Leben des "kleinen Mannes", europäischer jüdischer und Zeitgeschichte, an Minderheiten, Exil, Emigration, Alternativlebensweisen, an der Suche nach Auswegen und Utopien, die Pavel Schnabels künstlerische Handschrift prägen. In seinem Weimar-Dokumentarfilm aus der Wendezeit Brüder und Schwestern hatte er — neben anderen Weimarern — 1990 auch die ACC-Pioniere unter die Lupe genommen.

23 repräsentative Filme aus dem Œuvre von Pavel Schnabel, von 1978 bis heute, sind täglich in der ACC Galerie zu sehen! Da diese in Dauerschleife laufen, bieten wir natürlich an, auf Wunsch einzelne Filme von Anfang an zu zeigen. Außerdem kann man ausgewählte Filme als DVD erwerben – zum Nocheinmalsehen, Behalten oder Verschenken.

Folgende 23 Filme sind in der Ausstellung zu sehen: Hommage à August Sander (Dokumentarfilm, 22 min, 1977) | … und das soll Kunst sein? (Dokumentarfilm, 41 min, 1977) |mitten in deutschland (Kurzspielfilm, 10 min, 1978) | Wir ziehen auf’s Land, es wird besser … (Dokumentarfilm, 45 min, 1979) | … im positivsten Sinne verrückt (Dokumentarfilm, 45 min, 1979) | Jetzt — nach so viel’ Jahren (Dokumentarfilm, 60 min, 1981) | Einmal Bonn und zurück (Dokumentarfilm, 45 min, 1982) | GELD allein MACHT… (Kurzspielfilm, 17 min, 1982) | Karl Marx in Karlsbad (Kurzspielfilm, 15 min, 1985) | Eine türkische Hochzeit (Kurzspielfilm, 15 min, 1988) | Karl Marx und seine Erben (Dokumentarfilm, 45 min, 1988) | Die Wende am Karl-Marx-Platz (Dokumentarfilm, 45 min, 1990) | Brüder und Schwestern (Dokumentarfilm, 95 min, 1991) | Lissabon — Hafen der Hoffnung (Dokumentarfilm, 70 min, 1994) | Der Böhmische Knoten (Dokumentarfilm, 97 min, 1994) | Früher glücklich, heute froh (Dokumentarfilm, 90 min, 1997) | Grenzgänger (Dokumentarfilm, 98 min,  1999) | Ruth. Die Heimkehr (Dokumentarpilotfilm, 25 min, 1999 – 2001, nicht realisiert) | Bodyguard bei Raffael (Dokumentarfilm, 60 min, 2000) | Der große Lacher (Dokumentarfilm, 30 min, 2006) | Die Walze (Dokumentarfilm, 3 min, 2009) | tomorrow everything can be different (Kunstvideo, 5 min, 2012) | Home Is Not A Place (Dokumentarfilm, 88 min, 2010 –15).

1) mitten in deutschland (10 min, 1978), der Auftakt des chronologisch angelegten Rundgangs, zeichnet ein Stimmungsbild der BRD während der Schleyer-Entführung und der Todesfälle von Stammheim 1977 und ist eine Persiflage auf die Hilflosigkeit von Filmemachern, die in dieser bewegten Zeit einen politischen Film drehen wollen. Die Entführung und Ermordung Hanns Martin Schleyers, deutscher Arbeitgeberpräsident und Vorsitzender des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, durch die Rote Armee Fraktion (RAF) während des sogenannten Deutschen Herbstes, ist der Höhepunkt einer der schwersten Krisen in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, die nun die 20 Terroristen des RAF-Entführungskommandos jagt. Die Nachrichten im Autoradio beschwören die Verstärkung des Justiz- und Polizeiapparates. «Man müsste gerade jetzt einen Film über Deutschland machen!» Ein Filmemacherpaar ist ans Meer gefahren, um über diesen Deutschlandfilm nachzudenken: Eines ist sicher, ein «linker, politisch engagierter» Film soll dabei herauskommen. Sie denken an den alten Mann mit dem Fahrrad, der jeden Morgen zur gleichen Zeit die Straße entlanggeht … Wie ein Automat läuft er einen offensichtlich fremdbestimmten Weg … Ja, der Film über das alltägliche Leben dieses «Mannes auf der Straße» soll es werden! Sie brechen auf, zurück nach Deutschland — jetzt müssen sie ihn nur noch drehen …

2) Der Dokumentarfilm Hommage à August Sander (22 min, 1977) widmet sich dem Kölner Fotografen August Sander (1876 –1964), erinnert an sein Schaffen und lässt Zeitzeugen zu Wort kommen. Sander, eigentlich Bergwerksarbeiter, ist hauptsächlich bekannt für seine Porträtkunst, in sieben Jahrzehnten schuf er aber auch tausende Landschafts-, Natur-, Industriearchitektur- sowie Stadtfotografien. Bilder von August Sander werden auf dem internationalen Kunstmarkt hoch gehandelt. In den 1920ern fotografierte er seine berühmten Bauernporträts im Westerwald. Viele Menschen dort können sich an ihn erinnern und haben in ihren Schubladen und auf dem Dachboden Fotos, die er damals aufgenommen hat und die sie nun kommentieren. Der Film berichtet über Begegnungen mit Sanders Bildern, ist eine Suche nach den Spuren, die er hinterlassen hat und will die besonderen Beziehungen, die zwischen den Menschen im Westerwald und dem Fotografen bestanden haben, rekonstruieren. Sander schuf ein einzigartiges Werk von weitreichender kunst- und kulturhistorischer Dimension, ein Gesellschaftsporträt seiner Zeit, das auf die Reflexion des Individuellen in Beziehung zu typischen Physiognomien und Körpersprachen der jeweiligen Gesellschafts- und Berufsstände, Geschlechter und Generationen sowie auf die Frage der gegenseitigen Beeinflussung von Mensch und Gemeinschaft abzielte. Vergleichende Fotografie und unmittelbare Beobachtung sowie vorurteilsfreie und wirklichkeitsnahe Darstellung charakterisieren Sanders methodische Vorgehensweise.

3) Pavel Schnabel machte mit … und das soll Kunst sein? (41 min, 1977) einen Kunstbetrachtungsfilm, vorwiegend aus der Perspektive des Publikums. Auch einige Künstler kommen zu Wort, wenn sie der Kamera ihre Werke vorstellen. 655 Künstler nahmen 1977 an der documenta 6 in Kassel teil, der größten je veranstalteten Kunstausstellung in Deutschland, deren Leiter Manfred Schneckenburger Fotografie und Film in den Mittelpunkt rückte und die «Medien in der Kunst und die Kunst in der Medienwelt» thematisierte. Der Vertikale Erdkilometer von Walter De Maria oder die Honigpumpe am Arbeitsplatz von Joseph Beuys gehörten zu den vieldiskutierten Werken. Der Film bietet keinen Überblick über das zeitgenössische Schaffen der letzten Jahre, so wie es Aufgabe der documenta ist. Pavel Schnabel dient die Veranstaltung vielmehr als Anlass für eine sensible Untersuchung der Beziehungen zwischen den ausgestellten Kunstobjekten und den Zuschauern — und da finden wirklich Kämpfe statt. Mitbesucher Schnabel mischt sich unters Volk, weicht aggressiver Verständnislosigkeit nicht aus, beäugt Kameraleute bei der Suche nach dem schönsten Blick auf die Kunst, macht aus Kontaktlosigkeit Freundliches. Und er deutet vernichtende Urteile in Fehlurteile um, wenn er die Menschen, die er zuvor befragt hatte, in ihrer Entdeckungsfreude zeigt. Denunziatorisch ist da nichts, von gelehrsamer Besserwisserei ganz zu schweigen. In all die Ratlosigkeit, all das Unverständnis, das er dokumentiert, bringt Pavel Schnabel ein gerüttelt Maß Freude an der Kommunikation.

4) Für den Hessischen Rundfunk drehte Pavel Schnabel Mitte der 1970er die Dokumentarfilme … im positivsten Sinne verrückt und Wir ziehen auf’s Land, es wird besser … (beide 45 min, 1979) über alternative Kultur auf dem Lande. Zwanzig Jahre später besuchte er diese Aussteiger erneut mit der Filmkamera, um zu erfahren, ob sich ihre Träume erfüllt haben und was aus ihren Ambitionen geworden ist. Der Dokumentarfilm Früher glücklich, heute froh (90 min, 1997) konfrontiert in unterhaltsamer Montage die Beobachtungen von damals und heute, die beiden Erstfilme sind ebenfalls zu sehen. Inzwischen hat sich viel verändert: Bis in die 1980er lebte die Musikerkommune auf einem gemieteten Hof. Bei wilden Free-Jazz-Sessions tobten sich die Kommunarden auf dem Dachboden aus. Doch dann brannte ihr Hof ab — und heute leben sie in alle Winde verstreut. Aber manch einer von ihnen sehnt sich noch immer nach dem Kommunenleben zurück. Die Landkommune und Theatergruppe MATHOM aus Melle ist sich treu geblieben und lebt immer noch vom Theatermachen. Die mühsame Aufbauarbeit vor zwanzig Jahren hat sich gelohnt. Doch ihr Alltag ist nach wie vor mühselig. Ein Tourneetheater, bei dem jeder Hand anlegen muss: Vom Bühnenaufbau bis zu den Kostümen, alles machen sie selbst. Die Leidenschaft der Wanderbühne Allgäu war das Kindertheater. Die Kommunarden auf der Alm Vorderberg brachten es fertig, in jedem Jahr ein neues Stück aufzuführen. Aus den Gauklern von damals sind längst Mütter und Familienväter geworden — eine Generation schaut zurück.

5) Bis Ende der 1920er-Jahre war das idyllische Rhina in Oberhessen ein Ort, in dem mehr als die Hälfte der Dorfbewohner jüdisch waren: Handwerker, Bäcker, Schneider oder Viehhändler. Zeitweise amtierte einer der jüdischen Deutschen als Bürgermeister, sodass man Rhina in der ländlichen Gegend auch als «Klein-Jerusalem» bezeichnete. Als die Nationalsozialisten an die Macht kamen, wurde diese alte jüdische Gemeinde zugrunde gerichtet. Auch dort hat man das Gebäude der Synagoge mit jüdischer Schule im November 1938 niedergebrannt. Die meisten Juden wurden nach Frankfurt vertrieben und viele in Konzentrationslager deportiert. In Rhina blieb von ihnen nicht mehr als ein verwüsteter Friedhof zurück. Als Pavel Schnabel, Harald Lüders und Andrzej J. Koszyk 1980 zu Dreharbeiten nach Rhina kommen, ist es dort genauso wie in ganz Deutschland: Die Juden sind im Ort selbst schon lange kein Thema mehr. Befragt nach den früheren Nachbarn erzählen die Rhinaer vom friedlichen Miteinander damals. Sie empfinden es als Störung, jetzt, nach so vielen Jahren, nach den Juden gefragt zu werden. So machen sich die drei auf den Weg und besuchen die wenigen überlebenden Juden, die in New York City leben und die sich auch an ganz andere Ereignisse erinnern. Höhepunkt des Films ist eine emotionale Konfrontation: Die Rhinaer sehen ihre ehemaligen Nachbarn auf der Leinwand wieder. Der Dokumentarfilm Jetzt — nach so viel’ Jahren (60 min, 1981) hat bis heute nichts an Brisanz verloren und wurde weltweit mit renommierten Preisen ausgezeichnet.

6) Das Bundespresseamt ließ 1982 einen Film drehen, um das Bild des damaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt beim Jungwähler aufzuhellen. Er wurde den Adressaten damals allerdings vorenthalten. Als Sujet wählten Helmut Schmidts PR-Leute ein Gespräch ihres Chefs mit 18 Auszubildenden. Pavel Schnabel und Harald Lüders erhielten den Auftrag, das Ereignis in dem 45-Minuten-Feature Einmal Bonn und zurück festzuhalten, um zu vermitteln, was sich die PR-Leute laut Aktenvermerk von der Gesprächsaktion erhofften: einen Kanzler, der durch «Präsenz, verständliche Sprache und ‹Common sense› in der Argumentation» den Jugendlichen imponiert. Sie begleiteten fünf der Geladenen bei ihren Vorbereitungen auf den Bonn-Besuch, fragten sie nach ihren Erwartungen und interviewten sie nach dem dreistündigen Gespräch. Tenor der Reaktionen: «Kannste vergessen.» Das fand auch Regierungssprecher Kurt Becker. Der Film, monierte er, habe das Thema, «Verständnis für die Position der Bundesregierung zu wecken», verfehlt. Der Staatssekretär wollte daher auch nicht, dass sich die Filmemacher (wie ursprünglich geplant) um einen Sendetermin im Fernsehen bemühen. So landete der Film in der Schublade, beinahe … Denn ohne rechtliche Grundlage meldete Pavel Schnabel den Film beim Internationalen Kurzfilmfestival Oberhausen 1982 an, er wurde ins Programm aufgenommen, praktisch illegal aufgeführt und bekam die «Lobende Erwähnung der Jury der Jungsozialisten». Die Presseaufregung schützte Pavel Schnabel dann vor eventuellen juristischen Maßnahmen.

7) «Geld regiert die Welt!» Ein Kamerateam dreht einen Fernsehfilm mit diesem Titel — doch der Reporter hat das Thema nicht im Griff und arbeitet am eigentlichen Problem vorbei. Ein Jugendlicher im sozialen Abseits wird mit einer Welt des Konsumzwangs und der Begierde nicht fertig. Sein zufälliger Auftritt vor dieser Fernsehkamera bleibt folgenlos. Im Kurzspielfilm GELD allein MACHT (17 min, 1982) wird er der Hauptdarsteller seiner eigenen Geschichte vom Versagen.

8) Der «rasende Reporter» Egon Erwin Kisch folgte in seiner letzten großen Reportage 1946/47 den Spuren der drei Kuraufenthalte von Karl Marx in Karlsbad mit liebevoller Nostalgie. Am 19. August 1874 trifft «Herr Charles Marx, Privatier, mit Tochter Eleanor aus London», die schwerkrank ist, in der Bäderstadt ein. Sie beziehen einfache Zimmer im Haus «Germania» auf dem Schlossberg Nummer 41. Auch Marx selbst litt an diversen Krankheiten — Leberprobleme, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit. An Friedrich Engels schreibt er: «Wir leben strikt nach der Regel. Morgens um 6 Uhr an den respektiven Quellen, wo ich sieben Gläser zu trinken habe. Zwischen zwei Gläsern immer 15 Minuten, in denen man auf und ab marschiert; nach dem letzten Glas ein walk von einer Stunde, endlich Kaffee.» Als Marx Karlsbad verlässt, berichten seine Beobachter, dass er «zu bemerkenswerten Wahrnehmungen keinerlei Anlass gegeben hat». Pavel Schnabel dreht seinen Kurzfilm Karl Marx in Karlsbad (14 min) 1985 und kann die Diskrepanz zwischen der Lehre des «großen Sozialisten» und ihrer Verwirklichung in der CSSR, die bizarre Auswüchse annimmt, nicht ignorieren. In der Schule hagelt es Floskeln über Marx als «Führer und Lehrer des internationalen Proletariats». In einem Fleischereigeschäft hängen seine Porträts zwischen Wurst und Schinken. Den tschechischen Arbeitern ist ihr Bier wichtiger als der internationale Klassenkampf. Und sozialistische Funktionäre lassen sich bei Massendemonstrationen feiern, bevor die Marx-Plakate achtlos auf einem LKW landen.

9) Der Kurzspielfilm Eine türkische Hochzeit (15 min, 1988) spielt auf dem Rhein-Main-Flughafen Frankfurt. Unter tausenden von Passagieren aus aller Welt, die hier täglich durchgeschleust werden, ist heute auch Haydar, ein junger Mann aus einem anatolischen Dorf. Ohne Einreisevisum riskierte er den langen Weg, um überraschend bei der Hochzeit seines Bruders in Frankfurt dabei sein zu können. Jetzt muss er nur noch durch die Passkontrolle …

10) Im Frühjahr 1988 besuchte Pavel Schnabel zum ersten Mal Weimar, das gerade eine Städtepartnerschaft mit dem bundesdeutschen Trier abgeschlossen hatte. «Absurd oder zukunftsträchtig?» lautete damals die Frage. Und: Wird sich diese Einrichtung nur zum Funktionärstourismus beiderseits entwickeln oder wird sie tatsächlich zu einer Verbesserung der deutsch-deutschen Beziehungen führen …? Diese Ost-West-Partnerschaft brachte den Filmemacher auf die Idee, in der SWR-Reihe Menschen und Straßen einen Beitrag über die Karl-Marx-Straße in Trier und den Karl-Marx-Platz in Weimar (heute: Jorge-Semprún-Platz) zu drehen. Für die Dokumentation unter dem Titel Karl Marx und seine Erben (45 min, 1988) erhielt er von den DDR-Autoritäten 1988 eine Dreherlaubnis. Die Produktionsbedingungen waren jedoch schwierig: Drehorte und Protagonisten konnte Schnabel nicht frei wählen, stattdessen wurden der damaligen Praxis entsprechend ganz selbstverständlich von den DDR-Behörden und den zuständigen Mitarbeitern des DDR-Fernsehens in Ostberlin systemkonforme Protagonisten bestimmt, eingeplant und ausgewählt, die ein positives Bild der DDR zeichnen sollten. Außerdem wurden die Dreharbeiten ständig von drei staatlichen «Produktionshelfern» überwacht. 1990 entstand dann der 45-minütige Dokumentarfilm Die Wende am Karl-Marx-Platz, welcher die historischen «Wenden» in Weimar an der (architektonischen) Metamorphose des damaligen Karl-Marx-Platzes (vorher: Museumsplatz, ab 1937: Platz Adolf Hitlers bzw. Gauforum) unter die Lupe nimmt.

11) Karl Marx und seine Erben und Die Wende am Karl-Marx-Platz bildeten die Grundlage für Brüder und Schwestern (95 min, 1991), einen Film, der die Wende und anschließende Wiedervereinigung in Weimar porträtiert. Er begleitet — vergleichbar einer Langzeitstudie — von 1988 über die politischen Veränderungen 1989, die erste freie Wahl im März 1990 bis zum Frühjahr 1991 ausgewählte Weimarer Bürger. Unter ihnen sind Mitglieder des ACC, der Schriftsteller Wolfgang Held, der bereits mit neunzehn Jahren als Kommissar den Gang der Dinge im Weimar der Nachkriegszeit beeinflusst hat, der Schuldirektor der renommierten Karl-Marx-Oberschule Weimars, Michael Kallenbach, das Konditoren-Ehepaar Mengs, das seit über zwanzig Jahren selbstständig ein Café führt, die Abiturientin Julia Müller sowie drei ältere Damen, die es seit den 1930ern gelernt haben, unter wechselnden Systemen angepasst zu überleben. In den von Pavel Schnabel einfühlsam geführten Interviews erzählen die Protagonisten von ihren Ängsten und Hoffnungen, geben Einblick in ihren Alltag und in ihre Weltsicht. Der Film verzichtet dabei bewusst auf erklärende Kommentare und stellt die Protagonisten radikal in den Mittelpunkt — auch mit allen Widersprüchen. So entsteht ein bedächtiges, vor allem aber authentisches Protokoll der Weimarer Wendejahre. Am Ende steht damit ein Dokumentarfilm, der in einer Kombination aus altem und neuem Material den Wandel der Zeit und der Menschen in zahlreichen Bildern und Gesprächen festhält und eine deutsche Wende begleitet.

12) Lissabon — Hafen der Hoffnung (70 min, 1994), angeregt durch Recherchen der Journalisten Christa Heinrich und Jens Brüning, ist ein Zeugnis für Menschlichkeit und Zivilcourage in einer unmenschlichen Zeit. «Kein Land hat so vielen Flüchtlingen geholfen wie Portugal», sagen Fritz und Käthe Adelsberger. Lissabon bedeutete für sie Rettung auf ihrer Flucht vor den Nazis, die sie, wie hunderttausende von Juden, quer durch Europa nach Portugal trieben. Das kleine Land, Transitstation für viele prominente Flüchtlinge wie Heinrich Mann, Franz Werfel, Lion Feuchtwanger, autoritär regiert von Premierminister Antonio Salazar, galt während des Zweiten Weltkriegs als neutral und gewährte den Gejagten, die durch das Land mussten, um sich nach Amerika durchzuschlagen, für 30 Tage Zwischenstation. Ruth Arons, Grete Friman, die Adelsbergers und Siegfried Rosenthal erzählen im Film ihre Geschichte. Ist Portugal zu ihrer Heimat geworden? Ursula Leinung konnte damals weiterreisen, lebt seit Ende der 1940er in Kanada, besucht für den Dreh Lissabon und Ericeira, den kleinen Ort am Atlantik, der während des Kriegs als «residencia fixa» hunderte von Fremden beherbergte, eine Art «Asylantenheim». Sie erinnert sich an Aristides des Sousa Mendes, damals portugiesischer Generalkonsul in Bordeaux. Nach Frankreichs Kapitulation stellte er in wenigen Tagen und Nächten tausende Visa für Flüchtlinge ohne offizielle Erlaubnis aus und nahm dafür das Ende seiner beruflichen Karriere in Kauf. Lissabon wurde so vom unbekannten Idyll am Rande Europas zum Hafen der Hoffnung.

13) Der Böhmische Knoten (97 min, 1994), eine Montage aus Stimmungen und Stimmen, keine historisch-politische Expertenparade, sondern persönlich gelebte Historie, erzählt — mit der Kraft eines bildstarken Dokumentarfilms — die Geschichte der Menschen Tschechiens. Wir erleben Menschen von heute in den Verstrickungen ihrer Vergangenheit: Den Nachkommen eines Adelsgeschlechtes, dem die «samtene Revolution» seinen Pass zurückgab und der ihn heute wieder verlieren soll, damit er keine Eigentumsansprüche stellen kann. Die Böhmerwäldler, die es immer wieder in ihre geschleiften Dörfer zieht. Und die Reichenberger Tschechen, die sich nach früheren, besseren Zeiten sehnen. Im Norden, Westen und Süden Tschechiens treffen wir auf unterschiedliche und doch so ähnliche Geschichten. Denn ein Gespenst ist zurückgekehrt nach Europa — das Gespenst des Nationalismus. Der Fall des Eisernen Vorhangs brachte alte europäische Konflikte zurück. Das ruhige Mitteleuropa entdeckt verdrängte Probleme neu. Eine Vision, die vor einigen Jahren als revanchistisch unaussprechbar gewesen wäre, ist zu hören: «Die böhmischen Länder werden, so wie sie es über Jahrhunderte waren, wieder das Land zweier Völker, der Tschechen und der Deutschen, werden.» So formuliert es der Verband der vertriebenen Sudetendeutschen in München. In der Tschechischen Republik hört man das als Drohung. Als Präsident Václav Havel sich 2005 bei den Sudetendeutschen für deren Vertreibung entschuldigte, verletzte er ein tschechisches Tabu und wurde dafür heftig kritisiert.

14) Gebündelt in drei Biografien zwischen Ost und West wird im Dokumentarfilm Grenzgänger (98 min, 1999) die Zeit des Kalten Krieges und der Wende — fünfzig Jahre europäische Nachkriegsgeschichte — rückblickend betrachtet. Von Ost nach West: Ein Leipziger Rockmusiker wird ausgebürgert und scheitert im Westen. Von West nach Ost: Ein promovierter Germanist aus Wien überquert freiwillig die Grenze und etabliert sich als Professor für Sprachsoziologie an der Leipziger Karl-Marx-Universität. Systemgegner im eigenen Land: Ein Prager Student geht für seine politische Überzeugung ins Gefängnis und schlägt sich danach als Hilfsarbeiter im Wasserwerk durch. Nach der Wende versucht der Rockmusiker Thomas «Monster» Schoppe, Ex-Sänger der Renft-Combo, sein Comeback im Osten. Der Germanistik-Professor Dr. Peter Porsch wird Fraktionschef der PDS im Sächsischen Landtag. Der tschechische Dissident Ivan Dejmal aus Prag hat vier Jahre Gefängnis und zwanzig Jahre Verfolgung hinter sich und wird durch Havels samtene Revolution zum Umweltminister der Tschechischen Republik ernannt. Pavel Schnabel blieb drei Menschen — keine Unbekannten und dennoch in vielem exemplarisch — über drei Jahre hinweg mit der Kamera auf den Fersen. So entstanden drei detaillierte Porträts, die, szenisch miteinander verwoben, die Geschichte der «Grenzgänger» zwischen den politischen Systemen dokumentieren — vor der Wende, nach der Wende. Und nicht zuletzt spiegelt sich hier die Biografie des Grenzgängers Pavel Schnabel selbst, der aus derselben Generation kommt.

15) Ein Leben als Spiegel des 20. Jahrhunderts. Ein Leben auf der Flucht. Flucht vor den Nazis aus der besetzten Tschechoslowakei nach Chile. Nach dem Coup d’Etat gegen Salvador Allendes Versuch, Sozialismus und Demokratie miteinander in Einklang zu bringen, Flucht vor den Todesschwadronen Pinochets nach Israel. Aber auch hier kommen Ruth und Peter Overbeck nicht zur Ruhe. Es folgen Berlin und dann Brasilien, dort entstehen, teils unter Lebensgefahr, zahlreiche Dokumentarfilme, die den Kampf der Ärmsten der brasilianischen Bevölkerung — gewerkschaftlich organisierte Zuckerrohrschneider — zeigen, aber auch landlose Bauern, die brachliegendes Konzernland besetzen oder Altmaterialsammler in São Paulo, die eine Kooperative gegründet haben. 1994 übersiedelt das Paar wieder nach Israel, lebt in einem Kibbuz, ausgerechnet in Megiddo, dem biblischen Armageddon. Hier sind sie in der Friedensbewegung aktiv. Doch Israel ist ihnen nicht zur Heimat geworden, nicht wirklich. Noch immer beschäftigt sie die Sehnsucht nach Veränderung: Wo ist nun die Heimat, wo könnte endlich die dauernde Bleibe sein ...? Ein Dokumentarfilm über und mit einem Ehepaar, das ein Leben lang für Frieden, Gerechtigkeit und humane Lebensbedingungen kämpfte und nun, zum Lebensabend, nicht recht weiß wohin. Ruth. Die Heimkehr (25 min, 1999 – 2001) —  ein sehr persönlicher, als abendfüllend geplanter Film (der nicht realisiert wurde) über Visionen, Katastrophen und Traumata unlängst vergangener Zeit. Und vor allem über die Frage: Was ist eigentlich aus den linken Idealen geworden?

16) Kein Tag ohne Kunst: Der Film Bodyguard bei Raffael (60 min, 2000) zeichnet ein Bild vom Alltag der Museumswächter in der Galerie Alte Meister in Dresden, in der Neuen Pinakothek in München und im Kölner Museum Ludwig. «Stehen, stehen, stehen — in ordentlicher Haltung und mit freundlichem Gesicht», beschreibt Ingrid Garnmann ihre Tätigkeit als Museumswächterin im Dresdner Zwinger. Für das Publikum gehört sie gewissermaßen zum Inventar — und wird kaum beachtet, so lange sie nicht eingreifen muss. Was sind das für Menschen, deren Aufgabe es ist, konzentriert und mit wachem Blick Kunstwerke und Besucher im Auge zu behalten, während — von kleineren Zwischenfällen einmal abgesehen — in der Regel kaum etwas Nennenswertes in den Museen passiert? Welchen Tagträumen gehen sie nach? Was denken sie über die Kunstwerke, die sie bewachen? Nehmen sie sie überhaupt noch wahr — oder suchen sie nur noch mit professionellem Blick nach Beschädigungen? Wie prägt die Alltäglichkeit herausragender Kunstwerke ihre Wahrnehmung und ihre Interessen? «Wenn man keine Liebe zu den Bildern entwickelt», so Klaus Hensch, Aufsicht in Köln, «kann man sie auch nicht wirkungsvoll und angemessen schützen». Anton Limmer, Museumswächter in München, hat vor einigen Jahren ein Kunstattentat miterlebt. «Das ist mir durch und durch gegangen», sagt er noch heute, «wenn man so etwas erlebt hat, wird man es nie mehr aus dem Gedächtnis streichen können».

17) Die Cartoonisten Achim Greser und Heribert Lenz produzieren Humor, zeichnen für FAZ, Spiegel und Titanic, schräg und politisch abgrundtief inkorrekt, machen sich lustig über Gott, Mensch und Welt. Parodien auf religiöse Grundsätze gehören zum Programm, dessen Humor allerdings auch missverstanden wird. Menschen reagieren dann mit Unverständnis, Ablehnung oder Gewaltandrohung. Seit in einer dänischen Zeitung eine Mohamed-Karikatur erschien, ist die islamische Welt beleidigt, bedroht die Meinungsfreiheit des Westens. Wie gehen beide mit den Reaktionen auf ihre Kunst um? Die dokumentarische Studie Der große Lacher (30 min, 2006) beobachtet sie geduldig und hautnah. Das Stichwort liefert der deutsche Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass persönlich. … Achim Greser assoziiert sofort Salman Rushdie, der sich seit Jahren vor den Morddrohungen der Islamisten verstecken muss. Könnte den deutschen Karikaturisten womöglich Ähnliches passieren? … Sagt die Buchhändlerin: «Karikaturenbücher führen wir nicht mehr, aber vielleicht ist das was für Sie …». Möglichkeiten, sich dem brisanten Thema Karikaturenstreit zu nähern, sind für beide keineswegs erschöpft. Und vor allem: sie haben Grass und das viel versprechende Stichwort «Kampf der Unkulturen» noch nicht ins Bild gesetzt. Hier wäre eine gute Idee äußerst hilfreich. … Aber keine Sorge: Den beiden ist noch immer etwas eingefallen. Oder? … «Na gut ... die Unkulturen hätten wir — aber wo bleibt Grass?» … «Da ist er ja. Bravo.» … «Ja das ist gut» … Die Idee ist da. Der Rest ist Zeichnen.

18) Der Kurzfilm Die Walze (3 min, 2009) dokumentiert eine spektakuläre Kunstaktion des Trierer Künstlers Bodo Korsig (geb. 1962 in Zwickau), die er anlässlich der Eröffnung eines Privatmuseums in Donaueschingen ausführte. Hier druckte er seine neuesten Monotypien mittels einer Straßenwalze. Denn nur eine Straßenwalze bringt den erforderlichen Druck auf die zierliche Vorlage. Bodo Korsig stellte oft in der ACC Galerie Weimar aus.

19) tomorrow everything can be different (5 min, 2012) ist ein Künstlervideo, das Pavel Schnabel als Kameramann für Bodo Korsig gedreht hat, mit dem ihn eine Freundschaft verbindet. Die gestellte Aufgabe war sowohl technisch wie auch ästhetisch eine Herausforderung. In einem Trierer Studio befand sich die Hauptrequisite — eine überdimensionierte quadratische Box aus Sperrholz, innen grau angestrichen. Eine Balletttänzerin des Stadttheaters war von Bodo Korsig als Protagonistin der Performance gecastet worden, die sich ausschließlich in dem engen kaltgrauen Innenraum der Kiste abspielen sollte. Wie bei einer Liveperformance konnte man auf keine Wiederholung und mehrere Versionen der Aufnahmen setzen. Die Aktion konnte es definitiv nur einmal geben, denn in deren Verlauf würden die Wände des «Lebensraums» der Tänzerin beschädigt, bis zur völligen Zerstörung. Die klaren geometrischen Linien des Innenraums und die gleichmäßige Reinheit der grauen Flächen unterstützte Pavel Schnabel mit weicher, fast schattenloser Beleuchtung. So stand der Raum im Kontrast zur Erscheinung der Tänzerin, die — auch durch die Wahl ihrer Kleidung — betont weiblich, ja erotisch, wirkte. Wortwörtlich Schlag auf Schlag spielte sich die dramatisch einfache Handlung ab, die Pavel Schnabel in vielen kurzen Einstellungen mit einer Handkamera festgehalten hat. Bei der Bildgestaltung bemühte er sich um einen expressiven Ausdruck, der die Enge des Raumes und die existenzielle Angst der Frau im Angesicht der Gewalt, die ihr geschieht, emotional vermittelt.

20) Der Dokumentarfilm Home Is Not A Place (88 min, 2010–15) begleitet die Künstler des Frankfurter Straßentheaters antagon durch eine Saison, spürt ihren Hoffnungen, Vorstellungen und Zielen, ihrer Lust am Theater nach. Ein Film über das Zuhause-Sein, das nichts mit einem Ort zu tun hat: Zuhause- Sein mit anderen, in der Welt, im Theater. Beseelt und getrieben von der Freude am Theater, finden Schauspieler und Tänzer aus aller Welt zusammen, finden ein Zuhause auf Zeit, oder finden es nicht. Manche verlieren ihr Herz, manche verlieren die Nerven. Immer gemeinsam, nie allein, und immer der Kritik ausgesetzt. Manche fügen sich ein und wachsen; aber man kann auch völlig verloren gehen, mitten unter Menschen. Ein eigener Bauwagen ist der einzige Rückzugsort, den jeder hat. Ansonsten gilt es stets, seinen Platz zu finden, in der Gruppe, auf der Bühne, im Leben. Was macht das enge Zusammenleben und -arbeiten mit Madá, Anna, Nazli und den anderen aus? Wie schaffen sie es, die Person zu bleiben, die sie sind, und doch anders zu werden? Im ständigen bunten Treiben Zuhause zu sein? Zu Beginn improvisieren, lachen und experimentieren sie noch. Mit der Zeit ordnen sie ihre Kreativität den Stücken, die sie einstudieren, unter. Am Ende müssen jede Bewegung und jeder Handgriff sekundengenau sitzen — denn es sind schwindelerregende, halsbrecherische Szenen, die das Theater zeigt. Riesige Stelzen, monströse Aufhäng-Vorrichtungen, Kostüme, die aus Träumen gemacht sind, Feuer und treibende Rhythmen verschmelzen zu einer Show, die einem den Atem nimmt.

Stimmen zur Pavel-Schnabel-Filmretrospektive

Auszüge aus dem Gästebuch

"Absolutely wonderful Ausstellung, filminstallations - ausgezeichnet. Danke for another historical + wonderful ACC Exhibition", Lelah Ferguson, Erfurt

"Touching, so strange too walking through your own childhood and teenage years. Cried when the picture taken in "The Turkish Wedding" didn't turn out - what is 'real' about the reality we are living in?" Margarete, Munich

"I'm so glad I could visit this exhibition twice. I wish I could one more. Each room takes you to a different universe almost, another story. The noninterventional style makes the people & stories come through with such genuine, natural air; I felt at times I was with them in the room, or with Pavel behind the camera." Hagar Lev, Leipzig

"Liebes ACC-Team, lieber Herr Schnabel, vielen Dank für diesen Ort, vielen Dank für diese Impressionen und Zeugnisse der Zeit! Es ist wundervoll, dass es das gibt." CD

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