zum Inhalt
  • Galerie und Kulturzentrum in Weimar
  • So–Do 12–18, Fr–Sa 12–20
  • +49 3643 851261

Ausstellungen

made in MUNROI by Martin Fink

Einzelausstellung, Martin Fink (DE)

Sa., 11.05.2024–Mi., 31.07.2024 in 10 Tagen

Besuch planen

Lesedauer etwa 2:14 Minuten

Seit 2012 befasst sich Martin Fink mit dem Utopischen. Seine Idee zur fiktiven Stadt MUNROI—The City of Shelter and Force, inspiriert von Ballungsräumen wie São Paulo oder Belo Horizonte und deren suburbanen, scheinbar unwirtlichen Hinterländern, aber auch von der thüringisch-hessischen Kalisalzregion und der vom Wind gepeitschten Pampa Patagoniens, setzt er seit einem Jahrzehnt per Zeichnung, Fotografie, Videografie, Projektion oder Objekt ins Bild und kombiniert dabei Grafik und Street Art mit architektonischen und geopolitischen Fragestellungen. Martin Finks bisher umfassendste Ausstellung dieses Langzeitkunstkonzepts zeigt die fremd wirkend, an Gesteinsformationen, Wüsten und Höhlen erinnernden Landschaften, die sich in Räumen, Installationen und Ortstransformationen ausbreiten, zeigt MUNROI als Konglomerat, Wandelstern, Ciudad, als Lebensentwurf, Zelle, Kommune, als flüchtige Erinnerung, Filmriss, Reklameschild, als Utopie und Dystopie, als Fundstätte, Flucht vor der Realität, als eine Geschichte von Menschen, die nie dort wohnten: Shangri-la, Xanadu, San Pedro, Atlantis und Titanic. Munroi ist eine Stadt aus einer parallelen Dimension und seit 2006 utopische Ausgrabungsstätte verschiedener Künstler*innen. Entdeckt wurde die Stadt MUNROi von Martin Fink, der sie seither auf aktuelle Phänomene der Raumentwicklung hin untersucht. Dabei unterscheidet er zwischen zwei Architektursystemen, geplante FORCE-Einheiten und aus der Not heraus entstandene SHELTER-Bereiche. 

Martin FInk über MUNROI

Munroi ist eine utopische sowie dystopische Stadt, wobei ich mich mit Architektur und dem naturalistischen Raum, dem Backland, auseinandersetze. Geopolitisch interessieren mich Bilder mit der Schlagkraft eines dich anspringenden Tigers, was dem gleichkommt, als würde jemand eine laufende Kettensäge nach dir werfen.

Über Martin Fink

Martin Fink (*1983 in Bitterfeld) studierte an der Bauhaus-Universität Weimar Public Art und New Artistic Strategies. Auf Reisen und Studienaufenthalten in Lateinamerika hinterließ er in Städten wie Rio de Janeiro, Sâo Paulo oder Buenos Aires Street Art. 2012 hatte der freischaffende Künstler die Idee zur fiktiven Stadt MUNROI — The City of Shelter and Force. Martin Fink kann auf zahlreiche Projekte, Einzel- und Gruppenausstellungen in Ländern wie Deutschland, der Schweiz, Argentinien, Marokko, Polen und Bosnien zurückblicken. In seinen Werken verbindet er auf spezifische Weise Grafik und Street Art mit architektonischen und geopolitischen Fragestellungen. Martin Fink beschäftigt sich mit dem Utopischen. Seine Objekte, Zeichnungen, Fotografien und Videografien konstruieren Nivalis, das suburbane Hinterland seiner utopischen Stadt Munroi. Es sind am Rechner generierte Landschaften, denen Aufnahmen realer Landschaften aus Thüringen zugrunde liegen. Seine Bilder und Projektionen wirken sonderbar fremd und erinnern an Gesteinsformationen, an Wüsten und Höhle.

Martin Finks Kunstinstallationen basieren auf Video im Zusammenspiel mit Architektur. Diese Methode zur Kunsterzeugung ordnet er der Shifted Architecture oder Drive By Architecture zu und bezieht sich darauf, wie sich der urbane Raum aus vorgefertigten Platten oder anderen Bauteilen zusammenfügt. Ihn interessiert die Vielgestalt von Oberflächen, wie sie in den Metropolen vorkommen und unseren physischen, aber auch sozialen Lebensraum formen. Seine digitalen und physischen Interventionen erfinden bestehende Orte neu, überformen unser sichtbares Umfeld zu etwas Neuartigem, Niedagewesenem. Mit fünf Jahren in Brasilien neugeboren, wird seine Vorstellungskraft von der modernen Architektur beherrscht und nicht selten von tropischen Elementen unterwandert. Seine Kunst verfolgt einen somnambulen Ansatz zur Erforschung verschiedenster Gegenden in Lateinamerika und Afrika sowie Asien oder eben Europa. Nach dem Diplomstudium in Freier Kunst schloss Martin Fink mit einem Master of Fine Arts (MFA — Public Art and New Artistic Strategies) an der Bauhaus-Universität Weimar ab. Währenddessen erkundete er neue Ufer während mehrmonatiger Studienaufenthalte an der Universidade Federal de Minas Gerais (UFMG) im brasilianischen Belo Horizonte und an der ULSTER University im nordirischen Belfast.

Diese Seite teilen