To Have and Have Not
Ausstellung Sa., 07.12.2013–So., 02.02.2014
7.12.2013 bis 2.2.2014
To Have and Have Not
Eröffnung 6.12.2013 | 20 Uhr
- James Cauty (GB)
- Fabio Cifariello Ciardi (IT)
- Ingo Günther (DE)
- Jan Peter Hammer (DE)
- Pablo Helguera (MX)
- Han Hoogerbrugge (NL)
- Sven't Jolle (BE)
- Nevan Lahart (IE)
- Thomas Rentmeister (DE)
- Oliver Ressler (AT) & Zanny Begg (AU)
- Lisa Strömbeck (SE)
- Ubermorgen.com (CH/US/AT)
Habgier durchdringt in Zeiten totaler Durchökonomisierung sämtliche Lebensbereiche. Als materialisierte Sehnsucht des Individuums nach Besonderheit und Sinn, als Stabilisator gesellschaftlicher Verhältnisse, als Instrument zur Einbeziehung oder Ausgrenzung sowie zur kulturellen Distinktion erfüllt sie soziale Funktionen. Wer hat, der hat – wo gilt das heute nicht? In der Habgier schlummern Obsessionen und Perversionen, jedoch auch Potenziale und Antriebe. „To Have and Have Not“ untersucht die Pathologie der Habgier, einer der primitivsten und doch menschlichsten Untugenden, ihre Mechanismen, zerstörerischen Effekte und psychologische Dimension. Liegt Habgier als eine uns angeborene Ursache von Verbrechen und Übeltaten in der Natur des Menschen? Ist sie Ausdruck der Kompensation innerer Leere, gegen die Bildung, Erziehung und Religion machtlos zu sein scheinen? Und kann uns dann ausgerechnet die Kunst lehren, dass Habgier im Kern asozial ist und Vernunft und Empathie wichtiger sind als ökonomische Gewinne? Die fragwürdige Logik des Profits und der Konsum- und Fortschrittsspirale staatliche Subventionierung privater Wirtschaftsbereiche bei gleichzeitig strikter Privatisierung erzielter Profite, der allen Lebensbeziehungen vorangestellte Nützlichkeitswert und die totalitäre Durchökonomisierung aller Lebensbereiche bis hin zu den Jonglagen frei vagabundierenden Spekulationskapitals sind Indizien dafür, dass Wucher und Egozentrik, Habgier und Raubbau in zunehmenderem Maße die Welt formen. 13 internationale Künstler und Künstlergruppen widmen sich jenen Fragen, prüfen das Warum und Wie von Habgier – und treten für eine Neubetrachtung ihrer Antipodin ein: der Generosität.