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Künstler*innen

Sebastian Brandt: Waldrand mit Fenster, 2009., Bild: Ortsspezifische Rauminstallation aus künstlichen Pflanzen, Tierdermoplastiken und Naturgeräuschen, Leihgaben vom Naturkundemuseum Erfurt.

Sebastian Brandt

"Waldrand mit Fenster" (2009) nennt Sebastian Brandt seine ortsspezifische Rauminstallation, eine "ideale Natur" aus Pflanzenpräparaten, Tierdermoplastiken (Leihgaben vom Naturkundemuseum Erfurt) und Naturgeräuschen. Im Inneren der ehemaligen "Wielandschaft", einem Christoph Martin Wieland als Goethe-Ruheraum gewidmeten, dreieckigen Raum, öffnet sich der Blick. Ein Waldrand angefüllt mit romantischen Farben wie ein Gemälde. Vor den Füßen erblüht eine herrliche Heide. Da wachsen Blumen, Sträucher und Hecken, hinter denen endlich der tiefe kühle Wald beginnt. Vogelgezwitscher und zirpende Grillen. Da! Ein Reh! Zwei balgende Fuchswelpen. Das Rehkitz schaut ihnen zu. Eine Rebhuhnglucke ruht mit ihren Küken im Laub. Schmetterlinge breiten ihre Flügel aus, rastend von ihrer taumelnden Reise. Sie bewegen sich nicht. Sie wollen hinaus? Dort oben surren die Rotorblätter des Windes gleich neben dem Lautsprecher der Grillen und Finken. Sie können nicht hinaus. So schön - so ohne Leben, wie sie sind. Der "Waldrand mit Fenster" ist ein gestaltetes Bild. Ein inneres - ideales - Bild, Symbol für all die idyllischen Landschaften, nach denen wir uns sehnen. Voller romantischer Beschaulichkeit, bildet es ein Paradies von ursprünglicher Natur im Einklang mit sich selbst. Es ist eine Welt jenseits aller Ökosysteme und Fakten - eine verklärte, naive Welt hinter der geschlossenen Fensterscheibe ihres Beobachters. (Sebastian Brandt)

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