Jenny Brockmann
In „Kollektiver Dialog »Gertrud Grunow«“ stellt die Künstlerin Jenny Brockmann abstrakte Prozesse wissenschaftlicher Forschungsmethoden visuell dar. Für ihre Auseinandersetzung mit Gertrud Grunow (1921 - 23 Meisterin am Bauhaus) entwickelt sie drei im Raum ausgestellte Diskursobjekte. Diskursobjekt #1 besteht aus Aluminiumdraht, der wie eine abstrakte Form wirkt. Je nachdem, wie sich jene bewegen, die das Objekt betrachten, verändert sich die Form zu einem Kreis oder Dreieck. Es wird eine Situation arrangiert, in der sich die abstrakte Idee zu einem konkreten Gegenstand verwirklicht. Diese Fähigkeit, das Abstrakte im Realen übermitteln zu können, steht nicht nur als Grundsatz für die Lehre Grunows, sondern ist auch Fundament für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Welt. Für Diskursobjekt #2 bezog sich die Künstlerin auf eines der Leitmotive des Kunstfest Weimar, auf Hitze und Kälte sowie auf wissenschaftliche Forschungsapparate und -methoden, um ein Kunstobjekt zu gestalten, mittels dessen weitere Fragestellungen oder Analysen möglich sind. Die von ihr im Diskursobjekt #3 benutzten Elemente spielten eine wichtige Rolle in der Lehre und Forschung Grunows, in deren Unterricht der bunte Kreis ein Ausgangspunkt für die „Gleichgewichtsübungen“ war. Durch die Farben Rot, Gelb und Blau sowie optische Lichtdurchdringung entstehen Farbmischungen: Orange, Grün und Braun, die Grunows Farbpalette entsprechen. Das weitere Element – die Bewegung – verbindet Farbe und Ton zur integralen Grundlage des Unterrichts der Bauhausmeisterin.