zum Inhalt
  • Galerie und Kulturzentrum in Weimar
  • So–Do 12–18, Fr–Sa 12–20
  • +49 3643 851261

Künstler*innen

Mark Dion, The Great Munich Bug Hunt

Mark Dion

US, geboren 1961

Mark Dion (*1961 in New Bedford, Massachusetts, USA) ist ein amerikanischer Zeichner, Objekt- und Installationskünstler.

Dion ist seit über 20 Jahren passionierter Sammler. Aus dieser obessiven Leidenschaft heraus entwickelt er Objekte, Skulpturen und Fotoarbeiten und arrangiert sie zu Installationen, die oft wie naturkundliche Schauräume anmuten. In seinen Außeninszenierungen kombiniert er in kunstvoll zusammengestellten Szenarien naturkundliche Phänomene, in die er nicht nur biologische, sondern auch philosophische Überlegungen einbezieht und mit dem aktuellen Kunstdiskurs verbindet. Er arbeitet häufig mit naturkundlichen Museen und Sammlungen zusammen, macht ihnen in seinen Arbeiten jedoch die alleinige Naturinterpretation streitig.

Für den Beitrag Grotto of the Sleeping Bear zur Skulptur.Projekte Münster 1997 baute Dion aus Erde und Baumstämmen eine künstliche Grotte, die er mit Bruchsteinen verkleidete. Den Eingang verschloss er mit einer Glasscheibe. In der Höhle platzierte er einen aus Kunstfell geschaffenen, liegenden Bären mit halbgeöffneten Glasaugen, den er mit Zivilisationsmüll, wie leeren Patronen, Lanzenspitze, einem alten Rad und zerbrochenen Flaschen, umgab. Für die Ausstellung Concerning Hunting (Was die Jagd betrifft), 2008, arrangierte er im Kunstraum Dornbirn sowohl umgestürzte als auch stehende Hochsitze sowie verschiedene Jagdhütten, deren Innenräume er mit jagdkundlichen Alltagsgegenständen ausstattete. In einer baute er eine umfangreiche Bibliothek des Waidhandwerks auf. In einer anderen fand der Besucher einen opulent gedeckten Tisch mit Porzellan mit Jagdmotiven und Hirschhornbestecken vor, mit dem der Künstler auf den Aspekt der Jagd als Nahrungsbeschaffung verwies. Im Jahre 2010 stellte die Galerie Georg Kargl in Wien einen Jägerhochstand aus.

2021 wurde sein "Vivarium" im neuen Biologiezentrum der Universität Wien fertiggestellt: "In einem in sich geschlossenen Ökosystem eines Gewächshauses ruht ein aus dem Baugrund des Biologiezentrums entfernter Baumstamm, der aufgrund seiner Verwesung eine neue Lebensgrundlage für Pilze, Flechten, Bakterien und kleine Insekten schafft." (Auszug aus der Beschreibung neben dem Werk). Es handelt sich um eine Grau-Pappel. Dass der Name des Werks an das Forschungsinstitut Vivarium erinnert, das bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten in Wien stand, war ursprünglich Zufall, wurde dann jedoch bewusst hervorgehoben.

de.wikipedia.org/wiki/Mark_Dion

Diese Seite teilen