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Künstler*innen

Tom Fecht: The Water Line, 2014.

Tom Fecht

DE, geboren 1952

Das Projekt begann mit einem Arbeitsaufenthalt in China, seitdem steht das Atelier des Künstlers Tom Fecht für Besucher jeden Alters offen, um ein Glass frisches Leitungswasser vor Fechts Kamera zu trinken. Wie immer das Glas gehalten wird, die Schwerkraftlinie des Wassers bleibt gleich und verweist auf einen weltweiten Horizont. Die Abhängigkeit von Schwerkraft und Wasser ist uns allen gemein, genau dies dokumentiert Tom Fecht mit der Kamera. Die Arbeit geht auf einen Aufruf des Nobelkomitees in Stockholm zurück, Beiträge zur Konfliktprävention zu entwickeln. THE WATER LINE macht Trinkwasser zu einem fließenden gemeinsamen Nenner um die Vision einer Welt zu fördern, die sich unabhängig von Nationalität, Einkommen und sozialem Status und jenseits von Alter, Geschlecht, Kultur oder Religion auf unser gemeinsames Grundbedürfnis nach Wasser stützt. Fecht nutzte dabei eine Strophe aus dem weitgehend unbekannten Gedicht „Schwerkraft“ von Rainer Maria Rilke als künstlerisches Leitmotiv; es wird von Hegel in Holzwege zitiert: „STEHENDER - wie ein Trank den Durst durchstürzt ihn die Schwerkraft”. Bis zu 75% des menschlichen Körpers bestehen aus Wasser, ohne Wasser überlebt nichts. Während unsere Lebensgrundlage noch immer als Regen, Dampf oder Eis magisch zwischen Himmel und Erde zirkuliert, hat sich unsere Wahrnehmung von Wasser in nur wenigen Jahren dramatisch verändert. Zunehmend bestimmt die Wasserqualität auch die allgemeine Lebensqualität in Alltag, Umwelt, Nahrung und Kultur. Wasser wird zur Schlüssel-Ressource der Agroindustrie und vieles deutet darauf hin, dass sich der Zugang zu Trinkwasser zum zentralen Kriegsrisiko der Zukunft entwickelt. Der von Wassermangel ausgelöste Verteilungskampf und die damit verbundenen Emigrationswellen werden das Ausmaß und die Gewalt konventioneller Konflikte um Gold, Öl und andere Ressourcen weit hinter sich lassen.

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