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Künstler*innen

Marco Fischer: Lisztaffe, Saguinus oedipus, 2008., Bild: Tierpräparat, Leihgabe vom Naturkundemuseum Erfurt.

Marco Fischer

Mit seinem Präparat eines Lisztäffchens (Saguinus oedipus; Leihgabe vom Naturkundemuseum Erfurt), das seinen Namen der Ähnlichkeit seiner Haartracht mit jener des Komponisten Franz Liszt zu verdanken hat, gewann Marco Fischer 2008 in Salzburg den 2. Platz der Weltmeisterschaft der Präparatoren. Fischer versucht, auf dem Gebiet der Präparation dem "Ideal" des in der Natur lebenden Tieres möglichst nahe zu kommen - fernab vom jagdlichen Trophäenkult. Diese stereotype Sichtweise, dass ein Tierpräparat quasi als Trophäe eines Geschöpfs, das erlegt wurde, betrachtet wird, ist den "Ideal"-Vorstellungen des Menschen als Beherrscher und Bezwinger der Natur nicht fremd. Der Versuch, die reale Schönheit eines Individuums darzustellen, liegt im Respekt vor dem Leben selbst begründet. In den 1960er- und 1970er-Jahren wurden tausende Vertreter dieser Spezies gefangen und als Labortiere in die USA exportiert. Diese Praxis ist heute verboten, stattdessen stellt die fortschreitende Zerstörung ihres Lebensraums das größte Problem dar. Es gibt drei Schutzgebiete, die Umsetzung des Artenschutzes ist aber oft nicht gewährleistet. Die Weltnaturschutzunion schätzt, dass in den letzten 18 Jahren (drei Generationen) die Gesamtpopulation der Lisztaffen um über 80% zurückgegangen ist und listet die Art als "vom Aussterben bedroht". Herausragendes Kennzeichen der Lisztaffen sind die langen, weißen Haare, die vom Kopf über die Schultern hängen. Lisztaffen sind tagaktive Baumbewohner, ausschließlich im nordwestlichen Kolumbien an der Karibikküste beheimatet, ihre Gesamtpopulation beläuft sich auf rund 6.000 Tiere und ihre Lebenserwartung liegt bei 10 Jahren.

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