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Künstler*innen

Bild: Foto: Claus Bach

Thomas Höpker

DE, geboren 10.06.1936

Thomas Höpker ist ein deutscher Fotograf und Dokumentarfilmregisseur; er lebt seit 1976 in New York City. Höpker wurde 1989 Vollmitglied in der Agentur Magnum Photos und war von 2003 bis 2007 ihr Präsident.

Höpkers Bildsprache seines Fotojournalismus ist von Humanismus geprägt, was heute geläufiger ist unter dem Begriff der „concerned photography“. Oft in den Elendsgebieten der Welt im Einsatz, ging es ihm nie um die plakative Zurschaustellung von Armut, Krieg und Hungersnöten. Sein Kennzeichen sind subtile Bilder, ohne dabei die Abgebildeten bloßzustellen. Fotografie ist für Höpker wie für alle Magnum-Mitglieder auch eine humane Waffe, sich für eine gerechtere Welt einzusetzen. Das Spannungsfeld seiner Tätigkeiten reicht von Reportagen einer Leprastation über die Unmenschlichkeit des Rekrutendrills am Beispiel der USA bis zu schon fast ironischen Bildern aus Politik und High Society.

Daneben hat Höpker auf seinen Reisen oft einprägsame Porträts von Städten fotografiert, allen voran von New York, aber auch von Kiel, Wien und Rom, sowie solch landschaftlich und sozial unterschiedliche Länder wie Finnland, Irland oder den US-Bundesstaat New Mexico.

Obwohl sich Thomas Höpker immer als Auftragsfotograf verstand, werden nicht wenige seiner Bilder in Ausstellungen präsentiert dank einer künstlerischen Qualität und dichten Bildaussage. Die Aufnahmen bewahren noch nach Jahrzehnten eine andauernde Qualität, trotz ihrer Herstellung für tages- oder wochenaktuelle Illustrierte vergangener Jahrzehnte. Das unterstreicht eine teilweise zeitlose Gültigkeit von vielen seiner Aufnahmen und Foto-Reportagen.

Seinen subtilen Stil demonstriert er mit der bekannt gewordenen Aufnahme Blick von Williamsburg, Brooklyn, auf Manhattan, 11. September 2001 zu den Terroranschlägen am 11. September 2001 in New York. Obwohl ihm die Möglichkeit verwehrt war, „an das Geschehen heranzukommen“, konnte er ein surreales Bild des Grauens erstellen. Umrahmt von sonnenbeschienenen Zypressen am Ufer von Williamsburg vor der Skyline Manhattans plaudern scheinbar von der Katastrophe unberührte junge Menschen, während im Hintergrund die scheinbare Idylle radikal negiert wird von der Rauchsäule der eingestürzten Türme des World Trade Centers. Höpkers Bild konfrontiert auf effektvolle Weise eine scheinbar unbekümmerte Ahnungslosigkeit mit einer Katastrophe.[5] Tatsächlich waren aber die abgebildeten Personen jedenfalls nach eigenen Angaben zum Zeitpunkt der Aufnahme weder ahnungslos noch unbekümmert, sondern diskutierten intensiv über die Vorgänge, was aber in dem schnappschussartigen Foto nicht zum Ausdruck kommt.[6]

Höpkers heutiges großes Interesse gilt dem südamerikanischen Kontinent, dessen Ländern und Menschen er in den letzten Jahren seine Aufmerksamkeit widmet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_H%C3%B6pker

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