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Künstler*innen

Laura Junka-Aikio: The Tourism Day, 2009. | Pekka Rantanen & Jarno Valkonen: Ten days equals zero, 2009.

Laura Junka-Aikio

FI, geboren 1987

„The Tourism Day“ (2011), ein Gemeinschaftsprojekt Laura Junka-Aikios mit ihrem Mann Antti Aikio, problematisiert den Gegensatz zwischen Finnen, die – weil sie die Gastfreundschaft des Landes schätzen – gern nach Thailand reisen, und Thailändern, die per Touristenvisa als billige saisonale Erntehelfer nach Finnland kommen. Hier pflücken sie die beliebten Waldbeeren, an denen die finnische Wohlstandsgesellschaft kulturell sehr haftet, die aber kein Finne mehr selbst ernten will. Unter fragwürdigen Bedingungen werden die begehrten Früchte gepflückt, die dann an finnische Händler weiterverkauft werden. Oft schuften die Saisonarbeiter ohne Arbeitsverträge oder jede arbeitsrechtliche Absicherung rund um die Uhr, ohne Kontakt zur lokalen Bevölkerung. Diese Gegensätze unterwandert „The Tourism Day“ zielgerichtet: Junka-Aikio „buchte“ das thailändische Beerenpflückerpaar Nit und Prakop Takosri, um Ihnen einen Tag die Sehenswürdigkeiten in der finnischen Kleinstadt Rovaniemi zu zeigen. So besuchten die Gastarbeiter nun Touristen gleich Restaurants, spazierten durch die nordische Landschaft und erlebten ein ganz anderes Finnland, als sie es bisher kannten. Ein Video und ein Fotoalbum dokumentieren, was geschah. Beides wird durch die Installation „Ten days equals Zero“ von Pekka Rantanen und Jarno Valkonen ergänzt. 60 blaue, rote und weiße Eimer repräsentieren die thailändische Fahne und stehen für die Menge von Waldbeeren, die die Gastarbeiter aus Asien innerhalb von zehn Tagen pflücken müssen, um ihre Schulden, die durch Reise und Aufenthalt entstehen, abzuarbeiten.

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