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  • Galerie und Kulturzentrum in Weimar
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Künstler*innen

Bild: https://www.altiba9.com/ulla-karttunen-2016

Ulla Karttunen

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Ulla Karttunen ist eine multidisziplinäre Kunstpionierin und international anerkannte zeitgenössische Künstlerin. Sie hat sich auf digitale Bilder, Installationen und sozialkritische Projekte konzentriert. Ihre Kunst war in letzter Zeit u. a. in London, Rom, Los Angeles, Rio de Janeiro, Zürich, Miami, Basel, Aveiro, New York, Paris, Florenz, Algier, Bologna, Ljubljana, Leipzig und Berlin zu sehen.

Karttunen ist eine transdisziplinäre Avantgarde-Künstlerin oder Philosophin-Künstlerin, die visuelle und konzeptionelle Experimente kombiniert, die Grenzen der Kunst erweitert, indem sie sie in alltäglichen Umgebungen zeigt (wie in einer Galerie, die sie in ihrem Schlafzimmer in Paris gegründet hat), oder banale, antiheroische Materialien wie Toilettenpapier, Medienschrott, Ketchup oder Nagellack in ihrer Kunst verwendet. Ihre Aktionen zielen darauf ab, die Machtverhältnisse in Kunst und Realität zu hinterfragen, und sie hat sich z. B. an gesellschaftlichen Debatten über Gewalt gegen Frauen und die Pornifizierung der Gesellschaft beteiligt.

Karttunens digitale Collagen wurden als äußerst gekonnt und beeindruckend beschrieben, in Kritiken als "schaurig schön" bezeichnet. Diese digitalen Gemälde scheinen eine geheimnisvolle Atmosphäre zu umhüllen und enthalten symbolistische, surreale und poetische Bezüge. Sie können aber auch als zeitgenössische Versionen sozial engagierter Kunst interpretiert werden, die Themen wie marktwirtschaftliche Werte, Gleichheit, Geschlecht, Zensur oder blinde Flecken der Gesellschaft behandeln. Karttunen hat zu diesen Themen auch Vorträge auf verschiedenen internationalen Konferenzen gehalten, zuletzt z. B. in Athen, Seoul, Prag, Yokohama, Wien und Peking, und rund 200 Aufsätze zu philosophischen Fragen in Kunst und Gesellschaft veröffentlicht. Die Artikel sind zumeist auf Finnisch, aber auch auf Englisch, Schwedisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Polnisch und Slowenisch verfasst.

Karttunens bildende Kunst ist in drei Künstlermonografien dokumentiert. Der Name eines dieser Bücher, "Ulla Karttunen, A Modern Mystic" (Publications of the Joensuu Art Museum 2011), verrät ihre künstlerischen Neigungen: Sie ist nicht nur Avantgardistin oder Sozialkritikerin, sondern könnte auch als Mystikerin oder visuelle Denkerin des digitalen Zeitalters gesehen werden.

Für ihre Pionierarbeit in der multidisziplinären Kunst wurde Karttunen Anfang 2015 mit einem fünfjährigen Stipendium ausgezeichnet. 2016 war sie die Gewinnerin des internationalen Wettbewerbs Celeste Prize Taboo. Im Jahr 2017 wurde sie als Finalistin für 3 internationale Kunstpreise nominiert. Im Jahr 2019 wurde ihre große Einzelausstellung in einem Kunstmuseum in Rom präsentiert. Im Jahr 2020 wurde Karttunen von Taike, dem finnischen Zentrum für Kunstförderung, die staatliche Künstlerpension verliehen.

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