Nancy Mteki
Das Werk Nancy Mtekis, Autodidaktin und Selfmadewoman aus Harare (Simbabwe), befasst sich mit der Frau, dem Frauenbild und dem Lossagen von konventionellen Darstellungsformen. In den inszenierten Photographien ihres jüngsten Projekts Honai (dt. Schau mal da), die ihre eigene Verletzlichkeit erkennen lassen, «weil jene sich zutiefst aus ihrer persönlichen Geschichte speist», benutzt sie die Küche als Bühne und ihren eigenen Körper als Medium, um sich von jenen Einschränkungen, denen Frauen tagtäglich ausgesetzt sind, frei zu machen und um Repräsentationen des schwarzen weiblichen Körpers hinsichtlich rassistischer und geschlechtsspezifischer Darstellungen, vorherrschender Schönheitsideale und Femininität sichtbar in Zweifel zu ziehen. Ab dem vierten Tag vor der Eröffnung bis zur Finnisage schießt Mteki täglich ein inszeniertes Selfie und stellt es in einen Instagram-Account, der im ACC und weltweit für jeden einsehbar ist und kommentiert werden kann: 111 Bilder — Tagebuchillustrationen als Wegmarken, die fragen: Bin das wirklich ich, ist das meine Geschichte, mein Background? Was sollte ich tun, was lassen? Wie kann ich erfolgreich Mutter und Künstlerin sein, wie von der Kunst leben, wie besser öffentlich sichtbar werden (und für wen)? Wie bedeutsam ist das Kreieren eines unverwechselbaren Markenzeichens, eines Aufsehen erregenden Künstlerstatements? Wie finde ich Unterstützer? Neben einem Initialporträt entsteht daraus eine Fotorauminstallation.