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  • Galerie und Kulturzentrum in Weimar
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Künstler*innen

Be Supernatural, SD, colour & b/w, stereo, 18 min., 1995, Bild: Nina Fischer & Maroan el Sani

Nina Fischer & Maroan el Sani

DE

Das in Berlin lebende Künstlerduo Nina Fischer & Maroan el Sani arbeitet seit 1995 gemeinsam an ihrer interventionistischen und situationistischen Kunstpraxis. Ihre Untersuchungen kreisen um bewegte Bilder, die sowohl als unparteiische Dokumente als auch als involvierte Erzählungen unserer sich verändernden Gesellschaften dienen.
Die Hauptakteure ihrer Projekte sind oft urbane Räume, die die Last des kollektiven Gedächtnisses tragen und in die sich die Kräfte des historischen Wandels und der Unruhen eingeprägt haben. Die poetisch-filmischen und performativen Untersuchungen dieser Orte durch die Künstler beschäftigen sich mit der Idee, blinde Flecken in der zeitgenössischen Gesellschaft durch ihre künstlerische Wiederbelebung solcher Orte aufzuspüren.
Mit ihrer Arbeit konzentrieren sich Fischer & el Sani auf transitorische Räume und Vakuumsituationen in urbanen Umgebungen, kollektive Erinnerung und Visionen in verschiedenen Medien wie Film, Video, Installation und Fotografie. Sie reflektieren kritisch den Aufstieg und Fall der Moderne, die intensive und unheimliche Beziehung zwischen unserer heutigen Gesellschaft und utopischen Projekten, die die Entwicklung unserer Geschichte vorangetrieben haben, von der Vergangenheit in die Zukunft, oder die anachronistische Verschmelzung beider Enden. Ihre Arbeit ist ein ständiges Streben nach und Verhandeln mit dem Übergang der Zeit. Fischer & el Sani interessieren sich für die historischen Spuren von städtischen Wahrzeichen, Denkmälern und Ereignissen, die einen solchen Übergang verkörpern. Einige Orte, die einst Aushängeschilder, Zentren politischer Kultur, avantgardistischer Kunst und sozialer Entwicklungen waren, sind in der heutigen Gesellschaft mehr oder weniger zu zeitlich blinden Flecken geworden. Sie bringen sie in ihren veränderten, mystifizierten Phasen zurück ins heutige Bewusstsein: nicht mehr utopisch, nicht obsolet, aber auch noch nicht neu definiert.
2007 bis 2010 waren sie Associate Professors für Medienkunst an der Sapporo City University, Japan. Seit 2014 ist Nina Fischer Professorin für Experimentalfilm und Medienkunst an der Universität der Künste, Berlin.
Fischer & el Sani wurden als Rom-Preis-Stipendiaten an der Deutschen Akademie Villa Massimo ausgezeichnet, waren Träger des Karl-Hofer-Preises der Universität der Künste, Berlin und erhielten Stipendien für Artist-in-Residence-Programme an der Cité Internationale des Arts in Paris, dem Stedelijk Museum Amsterdam, der Villa Kamogawa - Goethe-Institut, Kyoto. Sie gewannen den Short Tiger Award beim Internationalen Filmfestival Rotterdam und waren Kandidat für den Europäischen Kurzfilmpreis.
Zu den internationalen Kunstausstellungen, an denen sie teilgenommen haben, gehören Manifesta 13, Marseille 2020, Videonale, Bonn 2019, Media City Seoul Biennale 2014, 2012, Aichi Triennale 2013, Istanul Biennale 2007, Gwangju Biennale 2008, 2002, 1995, Sydney Biennale 2002, Liverpool Biennial of Contemporary Art 1999, Berlin Biennale 1998.
Einzelausstellungen u.a. Edith Russ Haus für Medienkunst, Oldenburg 2019, Maxxi Museum, Rom 2017, K21 - Kunstsammlung Nordrhein Westfalen, Düsseldorf 2016, Museum of Contemporary Art Hiroshima, 2010, Stedelijk Museum Bureau Amsterdam 2007, Photographic Art Museum, Tokyo 1998

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