Adam Tellmeister
CH, geboren 1961
Adam Tellmeister (*1961 in Sumiswald, als Adam Meister) ist ein Schweizer Künstler.
Tellmeister ist Autodidakt. Der Maler und Performance-Künstler setzt sich in seinem Werk kritisch mit Fragen der Identität auseinander. Seine Arbeiten sind thematisch vor allem durch sein ambivalentes Verhältnis zur Schweiz bestimmt.
Zentral sind seine grossformatigen, von der Freskomalerei inspirierten Holografie-Gemälde, die mit einer speziellen lichtreflektierenden Farbe gemalt sind. Über eine LED-Struktur im Bildrahmen und für den Betrachter unsichtbar schafft Tellmeister dreidimensionale Bildräume mit einer zuvor unbekannten Tiefenschärfe. Diese Räumlichkeit geht in der Replikation durch Fotografien verloren.
In der Auseinandersetzung mit der Schweiz arbeitet er sich am Schweizer Nationalmythos Wilhelm Tell ab, worauf auch sein Künstlerpseudonym zurückgeht. Die Arbeit mit dem Thema Identität setzt Tellmeister grundsätzlicher in seinen Inszenierungen fort: Seine Asylanträge in Deutschland, den Niederlanden und schliesslich in der Deutschen Demokratischen Republik nach dem Mauerfall gehen den Fragen nach, wer Anrecht auf Staatsbürgerschaft und Zugehörigkeit hat.
Mittlerweile stellt er seine Werke systematisch unter verschiedenen Namen aus. Er kreiert fiktive, internationale Künstlerpersönlichkeiten, die nationale Steoreotype einerseits verkörpern und gleichzeitig durchbrechen. Dabei setzt er Schauspieler ein, die die Rolle des Künstlers übernehmen, ohne dass dies öffentlich bekannt wird. Diese transkulturellen Ausstellungen verorten sich auch im postkolonialen Theoriekontext und zielen darauf, geographisch-kulturelle Grenzen zu überwinden. Dabei spielt auch mit der Bedeutung, die die Person des Künstlers für das Werk selbst entwickelt. Der Öffentlichkeit bleibt verborgen, welche Ausstellungen Tellmeister zuzuordnen sind.