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  • Galerie und Kulturzentrum in Weimar
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Künstler*innen

Moritz Wehrmann: "Das Bauhaus kommt aus Ehringsdorf", prozessuale Installation, 2018, Bild: Claus Bach

Moritz Wehrmann

«Was mich bei der Beschäftigung mit dem Herstellen von Hütten, Buden oder Unterschlüpfen fasziniert, ist, dass es etwas ist, womit jeder Mensch eigentlich Verknüpfungen zu sich selbst herstellen kann. Zum Beispiel, wie man als Kind Buden gebaut hat, oder Verstecke. Als Kind beginnt man spielend, mit den Materialien, die einem im Umfeld erreichbar sind, solche Formen zu bauen, die dann als Buden, Hütten oder so interpretierbar sind. Ich habe mir zum Beispiel mit Bettbezügen gerne Räume geschaffen, die ein interessantes, diffuses, weiches Licht hatten. Es reichte im Grunde eine Körperhaltung und der Körper wird selbst zur tragenden Struktur des Baus. Man braucht nur sein Bein in die Höhe zu strecken in so einem Bettbezug und schon hat man ein zeltartiges Ding. Oder Momente, in denen ich versuchte, es für mich selbst möglichst vollkommen dunkel zu machen, die Erfahrung der vollkommenen Dunkelheit. Für mich war es in meiner Kindheit ein großes Spiel, Behausungen in Schneeberge zu bauen. Es ist ein eigenartiges Gefühl, wenn so ein Schneeberg einbricht und quasi das Haus nicht hält und auf einen fällt. Dass es in den Hütten, die man sich als Kind selbst baut, oft sehr schnell sehr warm und unerträglich heiß wird, ist ein anderes Phänomen, bei dem ich mich aber frage, welche Effekte das hat. Also der Sauerstoffmangel zum Beispiel. Was bedeutet das? Die Wärme ist ein interessanter Punkt, weil das eine Unmöglichkeit ist, die eigene Temperatur an die Umwelt oder Gesellschaft anzugleichen.»

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