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Veranstaltungen

Das Bauhaus und Indien

Boris Friedewald, Berlin

Di., 09.04.2013, 20:00
Eintritt: 3 € / erm.: 2 € / Tafelpass: 1 €

Europäische trifft indische Avantgarde: 1922 in der Indischen Teestube und im ACC am 9.4.

Es war die Sehnsucht nach Neuem, nach dem Gesamtkunstwerk und nach einem ganzheitlichen Menschenbild, das die frühen Bauhäusler nach Indien blicken ließ – mit heute für uns überraschenden Folgen: Für Walter Gropius wurden indische Tempelbauten zum Vorbild, Johannes Itten studierte Literatur zu Yoga und Buddhismus und eine Studierende webte Sanskrit-Zeichen in ihren Bauhausteppich. 1921 dann hielt der indische Sufimeister Hazrat Inayat einen Vortrag und musizierte für die Bauhausschar. Wenige Monate später wurden über 170 Werke von Bauhausmeistern und Studierenden nach Kalkutta geschickt, die dort gemeinsam mit Werken zeitgenössischer indischer Künstler präsentiert wurden. Nachfolgend schien die Indienbegeisterung am Bauhaus langsam in Vergessenheit zu geraten. 1932 jedoch warb der Bauhausmeister Joost Schmidt für ein neues Menschenbild, das durch philosophisch-religiöse Schriften Indiens genährt war. Und als Gropius 1955 das neue Schulgebäude der HfG Ulm – der Nachfolgeinstitution des Bauhauses  eröffnete – blickte er in Richtung Zukunft und dabei auch wieder nach Indien.

 

Boris Friedewald studierte Kunstgeschichte, Pädagogik und Theaterwissenschaft in Bochum und Berlin. Er arbeitet als freiberuflicher Kunsthistoriker, Autor und Dramaturg und veröffentlichte Bücher zum Bauhaus sowie zur Kunst- und Kulturgeschichte der Moderne. Er gehört zum Kuratoren-Team der Ausstellung Das Bauhaus in Kalkutta, die vom 27.03-30.06.13 im Bauhaus Dessau gezeigt wird.

Mit freundlicher Unterstützung des GoaGoa Shop Weimar

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