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Veranstaltungen

RAND_gespräche zur Architektur

RAND22: Das glückliche Heim

Dipl.-Ing. Arch. Uwe Bresan, Stuttgart Ein Hohelied der Häuslichkeit: die Geschichte vom "langweiligsten" Buch der Welt Von der Urhütte der Moderne und von einem tödlichen Schnitt durch die Kehle Stifter, Goethe, Larsson, Kollhoff, Hitler, Heidegger, Nietzsche und das Rosenhaus

Di., 12.05.2009, 20:00
Eintritt: frei!

'Nachsommer' eine häusliche Utopie? am 12.5.

Es mag verwegen klingen, den Ursprung der modernen Architektur ausgerechnet in der österreichischen Provinz verankern zu wollen. Doch tatsächlich finden wir hier - mit Adalbert Stifters "Nachsommer" von 1857 - die wohl früheste Formulierung einer Urhütte der Moderne. Stifter (1805-1867), der Nationalheilige der österreichischen Literatur, beschreibt in seiner Erzählung auf das ausführlichste und umfänglichste das sogenannte Rosenhaus.

Architekten waren immer wieder fasziniert von diesen Beschreibungen und ließen sich von Stifter auf die vielfältigsten Weisen anregen. Die Ausführungen des Hausherren des Rosenhofes über die Produkte seiner Werkstätten und die Schilderungen des einfachen Lebens in den Räumen des Rosenhauses fanden einen immensen Widerhall bei den Baumeistern der frühen Moderne, denn, so stellte schon Wolfgang Voigt in seiner Studie "Vom Ur-Haus zum Typ" fest, "über Gestaltungsfragen reden die Figuren dieses Romans wie die späteren Reformer der Werkbundbewegung."

So entdeckt Uwe Bresan nachsommerliche Impulse ebenso in Leben, Werk und Lehre der traditionellen Architekten Paul Schultze-Naumburg, Theodor Fischer und Paul Schmitthenner, wie bei Vertretern einer dezidierten Moderne wie Erich Mendelsohn oder Bruno Taut und Walter Gropius.

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