Lange genug hat’s gedauert, bis es erschienen ist – das Lexikon, das sich Leben und Werk eines bisher nur wenig Beachteten widmet. Tindbad der Teefahrer, eine legendenumwobene mythische Gestalt, die seinerzeit einen kurzen Auftritt in James Joyces «Ulysses» hatte, hernach jedoch fast vollständig in Vergessenheit geriet, erfährt damit endlich die ihm gebührende Würdigung. Der ausgewiesene Tindbad-Forscher Jörn Luther stellt sein Studienobjekt in Wort und Bild vor, präsentiert eine Auswahl seiner in jahrelanger, mühevoller Arbeit entstandenen Wortklaubereien und Bleistiftkritzeleien. In einem Panoptikum des Widersinns und der amoklaufenden Bildungshuberei führt er, neben den Geschichten von Liebe, Tod und Unflat rings um Tindbad, so u. a. den Watschelbock, das Sternbild Pinguin, den Fettbrotbohrer vor und referiert über die Gefahren exzessiven Tanzens, die Fallstricke der Ignoretik, die vier rätselhaften Vokabeln des nordtransmüstrischen Pidgin. Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. in Zusammenarbeit mit dem ACC.