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  • Galerie und Kulturzentrum in Weimar
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Atelierprogramm

100 Jahre Bauhaus – Von Wörtern und Bildern und Wortbildkunst

25. Internationales Atelierprogramm der ACC Galerie und der Stadt Weimar (seit 1994)

Weitere Informationen HIER

Das Internationale Atelierprogramm von ACC und Stadt Weimar feiert 2019 sein 25-jähriges Bestehen. Auch 2019/2020 werden wieder drei Gastkünstlerinnen und -künstler für jeweils vier Monate in Weimar zu Gast sein und im Städtischen Atelierhaus leben und arbeiten.

Die Ausschreibung zum Programm bezog sich anlässlich des Jubiläums Bauhaus100 auf die Grenzbereiche zwischen bildender Kunst und geschriebenen und gesprochenen Wörtern, um Wörter als Bild sowie Wörter mit Bild in neue Werke einer Wort-Bild-Kunst zu verwandeln.

76 Bewerbungen aus 31 Ländern wurden von einer Fachjury bewertet. Ihr gehörten an: Sebastian Helm (Schroeter und Berger), Gebrauchsgrafiker und Gestalter für Raum, Text, Bild und Bewegtbild, Berlin; Cordula Hamschmidt, Programmkoordinatorin und Projektleitung Internationaler Literaturpreis, Haus der Kulturen der Welt, Berlin; Jay Rutherford, Professor (em.) für Visuelle Kommunikation, Bauhaus-Universität Weimar; Michael Siebenbrodt, ehem. Leiter des Bauhaus-Museums und Vorstand des Freundeskreises der Bauhaus-Universität Weimar und Ursula Seeger, Referentin für Bildende Kunst der Kulturdirektion der Stadt Weimar. Die Jury entschied sich für folgende drei Künstlerinnen und Künstler:

Tsuyoshi Anzai (*1987, Japan) verbindet auf beeindruckende Weise multimedial subversiv konzeptuelle Richtungen miteinander, darunter Parodien von Werbeplakaten und Verpackungen, den Bau von kinetischen und selbstzerstörerischen Skulpturen sowie Performancekunst und mehr. Ihn interessiert das Verhältnis des Menschen zu (seinen) alltäglichen Objekten. Indem er Alltagsgegenstände auf improvisierte Weise zu autonomen Maschinen verbindet, versucht er, das "Außerhalb unserer Kontrolle" in einen Dialog mit uns zu bringen. In seinem Forschungsprojekt #TagLife sucht er Parallelen zwischen den Werbestrategien kapitalistischer Gesellschaften und den Propaganda-Plakaten totalitärer und sozialistischer Gesellschaften. Dazu stellt er historische Fotografien Weimars der 1930er bis 1980er mit Schriftzügen und Slogans der Verpackungen unserer Konsumgüter zusammen, um eine Diskrepanz von Text und Bild zu schaffen.

Victor del Moral Rivera (*1987, Mexiko) untersucht mit der Entwicklung von Lecto-Sculptures – komplexen und "lebenden" Installationen – das Medium Text in performativen Zusammenhängen. Im Spiel von Texturen, Buchstaben und typografischen Elementen bringt er Sprache und Welt, Sprache und Denken in einen dynamischen Verhandlungsprozess, der mit dem Bauhaus-Erbe ins "Gespräch" tritt. Zwischen Visuellem und Sprachlichem oszillieren seine grafischen, skulpturalen und choreografischen Methoden und bringen Verschiebungen und Affizierungen in Gang: Architekturen werden zu Worten, Poetik zu Objekten, Texte zu Landschaften – all das inszeniert sich in hybriden Gefügen.

Linda Pense (*1981, Deutschland) wird in ihrem Projekt "Dichte Inseln" literarische Texte zu imaginären, utopischen Landschaften in grafisch-sprachliche Beziehungsordnungen übersetzen. Sie lässt sich dabei von Versuchsanordnungen und Verfahren inspirieren, wie sie László Moholy-Nagy für seine Fotoplastiken/Typofotos und Ernst Kállei für seine Bildgedichte am Bauhaus erprobt haben. So wie diese Sprache in Typografie und Grafikdesign einfließen lassen, öffnet die Künstlerin ihre grafische Arbeit für Verwortungen und räumliche Schriftbewegungen.

1994 von ACC Galerie und Stadt Weimar ins Leben gerufen, ist das Internationale Atelierprogramm das älteste Künstlerförderprogramm im Freistaat Thüringen. Bislang waren 83 Künstlerinnen und Künstler aus 39 Ländern in Weimar zu Gast.

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