Mark Bain
US, geboren 1966
Mark Bain, geboren in Seattle 1966, studierte am MIT und der Rijksacademie, Amsterdam. Bain arbeitet an der Schnittstelle zwischen Akustik und Architektur. Grundlage ist das Interesse für Micro-Klänge, die durch die Materien, die uns umgeben, entstehen. Er verbindet Motoren mit architektonischen Strukturen, um sie vibrieren zu lassen. Um ganze Gebäude und Brücken in Schwingungen zu versetzen, nutzt er Tieffrequenzsensoren, die Geologen zum Aufnehmen seismischer Geräusche wie Erdbeben gebrauchen. Seine Klangarbeit ist höchst experimentell, eine Art Test, bei dem er komplexe Systeme errichtet, die eine Art Eigenleben entwickeln. Maschinen an der Architektur lassen Gebäude zu Instrumenten werden. Der Klang, der dabei entsteht, liegt im Bereich des Infrasound, also außerhalb des hörbaren Frequenzspektrums, und ist nur körperlich über Vibrationen wahrnehmbar. Mark Bain bezeichnet diesen Klang als eine Art „sonic wind“ – er erzeugt beim Hörer ein Gefühl der Unsicherheit und Schwere und spiegelt damit wiederum die Schwere und Struktur der Architektur. Bain arbeitet zudem extrem politisch, in jüngeren Arbeiten setzte er sich intensiv mit der akustisch-technischen Beeinflussung und Manipulation des öffentlichen Raums auseinander.