Parastou Forouhar
Die Iranerin Parastou Forouhar macht sich den Inbegriff des „urdeutschen“ Mythos vom Ritter in silberner Rüstung, gezogen von einem Schwan, zueigen. Auf einem Fotoquartett, das ihre Performance „Swanrider“ in Bad Ems auf der Lahn nahe Schloss Balmoral dokumentiert, wo Wagner sich zur Kur aufhielt, ist der Schwan jedoch kein Bühnenrequisit aus einer Lohengrinaufführung, sondern, den Ledamythos konterkarierend, ein profanes Tretboot namens Hugo – und nicht Zeus bedeckt die Frau, sondern ein schwarzer Tschador legt sich über den berittenen Schwan. Getragen von der Künstlerin, weckt er Assoziationen von Tomb Raider bis Fremdsein, Schleier, Islam, Terror, 9/11 und bricht mit der Märchenidylle.