zum Inhalt
  • Galerie und Kulturzentrum in Weimar
  • So–Do 12–18, Fr–Sa 12–20
  • +49 3643 851261

Künstler*innen

GÆG: passage2011 — Boot, 2011.

GÆG

Im Mai 2011 startete das Künstlerduo GÆG (Global Aesthetic Genetics: Thomas Huber und Wolfgang Aichner) eine mehrwöchige Expedition, für die es ein selbstgebautes Boot über den Hauptkamm der Zillertaler Alpen zog. Neoromantisches Streben und sisyphoshafte Anstrengung charakterisierten die Aktion, deren scheinbares Ziel es war, rechtzeitig das bedeutendste Kunstevent der Welt, die ­Biennale von Venedig, zu erreichen.

Der Bau des Bootes, davon erzählt ein kleines Modell, lehnt sich an ursprüngliche Entstehungsmythen an, denn seine Form wurde aus Erde gewonnen, dem Element, aus dem alle Organismen entstehen und wieder vergehen. Aufgehäuft diente sie als Negativform für die Fiberglaskonstruktion.

Die Spuren der handwerklichen Tätigkeit können wir am Objekt selbst genau studieren. Das Boot ist nicht nur ein tatsächliches Boot, sondern gleichermaßen sein Symbol. Am Beginn des Unterfangens passage2011 stand das wirkmächtige Bild dieses roten Bootes auf einem Gletscher, das gleichzeitig ein Sujet des an seine Grenzen gelangenden Menschen darstellt, der gegen die Naturgewalten und die Erschöpfung ankämpft.

Die Kunst manifestiert sich in jenem selbstgebauten Boot (im Sinne einer Skulptur), wie auch in der Aktion selbst. Sie ist dabei aber lediglich Platzhalter für das Streben des Menschen nach eigener Überhöhung, die — früher oder später — nur in der Katastrophe oder der Erlösung enden kann.

Noch während der Expedition war das Ende offen: Würden Huber und Aichner am Berg scheitern, ihr Ziel nie erreichen? Oder triumphal durch den Canal Grande rudern?

Diese Seite teilen