Andreas Grahl
„ALSOB“, Fotoinstallation, 2017.
Welten bauen und sie fotografieren, sie in das Grab der Ewigkeit verbannen. Die Behauptung der Wirklichkeit wird durch das analoge Foto bewiesen. Ich transformiere das Objekt zum Bild und zurück zum Objekt. Die Rahmen der Bilder werden nicht an die Normgrößen der zeitgenössischen Bildschirmformate erinnern. Somit wird der Betrachter in seinen gewohnten Bildformaten irritiert und es wird nicht klar sein, welche Realität verbrochene Strukturen übernimmt und sie in ein Universum des Scheins kotzt. Realität an vorderster Front, es verbeugt sich der Betrachter vor meinem Werk, im Hinterkopf das Höhlengleichnis, doch bereit, sich meiner Fiktion zu unterwerfen, da meine Romantik, meine Stimmung, die Realität mit all ihren Fluchtmechanismen übertrumpft und ein Werk schafft, das den Betrachter weich klopft wie eine Klöppelmatte in einer Autopresse die Keime.
„Noise of Silence”, Installation, 2018.
Andreas Grahl über seine interaktive Klanginstallation (Stahl, Polyesterschnur, Kreissägeblatt, MDF-Sockel weiß, gezeichnete Bedienungsanleitung): „Das, was wir von der Realität mitbekommen, ist auf das beschränkt, was wir mittels unserer Sinne und mit dem Fokus unserer Wahrnehmung an Informationen erhalten. Wozu sind wir hier, sind die Dinge da, die uns umgeben?
Es war ein Montagmorgen. Mein durchzechter Leib schmerzte im matten Glanz der Baustelle. Und da stand er nun, der Neue, von der Zimmerei ‚ich nagel schneller als du’. Die Finger in den Ohren an denen ein Sägeblatt baumelte. Der Penner stand da einfach so da, mit geschlossen Augen und Stille, ja Stille überrollte mich.“
Erste Eindrücke