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Künstler*innen

Ana Mendes: Dance Play, 2013

Ana Mendes

GB, PT

Ana Mendes ist eine aus Lissabon stammende, in London lebende, portugiesische, multidisziplinär arbeitende Künstlerin und Dramatikerin. Sie kombiniert Video, Sound, Photographie und Text, um Projekte zu entwickeln, die sich oft mit Anderssein, Identität und Unterdrückung befassen. Zum Thema „What Happened to God?“ hat sie vorwiegend mit in Weimar lebenden Zuwanderern gearbeitet und deren Gefühl und Sinn des Andersseins und der Spiritualität untersucht. Ihr Projekt „Das ist Mein Gott“ (entwickelt in Video und Fotografie) zielt darauf ab, Einwanderer (nach Deutschland) zu porträtieren und zu untersuchen, was die „deutsche Identität“ – gesehen aus der Perspektive jener Menschen – ist. Ana Mendes kontaktierte Immigranten aus Weimar, welche sie mit der Bitte in ihr Studio einlud, einen Gegenstand mitzubringen, der für sie – auf eine abstrakte Art – „Gott“ verkörpere: „Mich interessierte, die Ideen und Begriffe des Andersseins/der Andersartigkeit mit jenen der Ein- oder Zuwanderung und der Spiritualität zu kreuzen.“

Während der Produktion dieser Serie kam sie in Kontakt mit einem 17-jährigen Mädchen aus Afghanistan, das seine Geschichte erzählte. Die Verarbeitung dieses Erlebnisses findet sich in „Dance Play“ (2013), einer Performance über Bewegung, Veränderung, Leben und Immigration. Das Stück erzählt die Geschichte eines Mädchens, das von Afghanistan nach Deutschland einreist. „Sie geht langsam, denn sie kommt von weit her. Wenn sie nicht wegrennen muss, tanzt sie, denn das Tanzen ist Bewegung, Leben, Kraft für sie“, erklärt Ana Mendes. Die Erzählung entfaltet sich in einem Gedicht, in dem die „Nike-Schuhe“ die Geschichte der Immigrantin nachfühlen. Mit der Performance von „Dance Play“ gewann Ana Mendes den Preis der Jury Sophiensaele beim Festival 100% Berlin im Jahr 2013.

Parallel dazu entwickelte Mendes mehrere Kurzfilme und Videoperformances über Ideen zu Gott: Im Video „Purification“ (2010) filmte Ana Mendes an einem Morgen (vor dem großen Besucherverkehr) eine ältere Frau in einer Kirche in Lissabon, die in andächtiger Weise den Boden reinigt – für sie scheint die Kirche Gott selbst zu sein. Im Film „Why I Like God“ (2012) backt Ana Mendes ein Brot – eine Metapher für die Idee Gottes.

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