Polly Morgan
Polly Morgan stellt mit „Still Birth“ ein totgeborenes Küken zur Schau – in eigener Sphäre unter einer abgerundeten Glashaube. Getragen von einem Luftballon, soll offenbar nichts unversucht bleiben, das längst Verendete schweben zu lassen, ihm Flügel zu verleihen. Nur der zarte Strick, der die Totgeburt wenige Zentimeter in die Höhe erhebt, stellt eine letzte, vergebliche Verbindung zu dem Ballon, dem versorgenden Mutterschoß gleich, dar.Es befällt den Betrachter tiefes Bedauern angesichts der sich vermittelnden Hoffnungslosigkeit, das Nicht–Zustandekommen neuen Lebens. Es ist ein bitteres Ende, ein Schwanengesang, der erklingt, noch lang bevor das Ungeborene überhaupt zum Zuge kommen konnte, sein Potential zu entdecken, geschweige denn, auszuschöpfen.