Mike Parr
AU, geboren 1945
Mike Parr ist ein australischer Performance-Künstler und Druckgrafiker. Parrs Werke wurden in Australien und international ausgestellt, darunter in Brasilien, Kuba, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Japan, Korea, Taiwan und den Vereinigten Staaten.
In den 1970er Jahren gründete er zusammen mit Peter Kennedy und Tim Johnson die Künstlergenossenschaft Inhibodress.
Parrs frühe Arbeiten zielten darauf ab, eine Reaktion des Publikums hervorzurufen, aber er konzentrierte sich auch auf die Erforschung von Fragen der Identität, der Erinnerung und des Seins. Er setzte vor allem seinen Körper als performatives Werkzeug ein, wobei er oft seine Armprothese benutzte und die physischen Grenzen seines Körpers durch Ausdauerprüfungen testete.
Im Jahr 2003 wurde eine von Parrs ausgedehnten Performances live im Internet übertragen und erhielt allein in den ersten 24 Stunden mehr als 250.000 Zugriffe. Unter dem Titel "Malevich (A Political Arm)" saß Parr 30 Stunden lang in einer Galerie (ebenfalls im Artspace) mit einem an die Wand genagelten, nicht prothetischen Arm, um gegen die Behandlung von Flüchtlingen und Asylbewerbern durch die australische Regierung zu protestieren[5].
Im Juni 2018 ließ er sich in einem unter einer Straße in Hobart, Tasmanien, errichteten Raum 72 Stunden lang begraben und ernährte sich nur von Wasser und Suppe. Damit wollte er unter anderem auf das Schicksal der tasmanischen Aborigines aufmerksam machen. Metaphorisch gesehen sind die Themen (wie sie von Parr dargestellt werden) zwar begraben, aber immer noch da und bereit, zu ungünstigen Zeiten wieder aufzutauchen; dazu gehören der Kolonialismus und die kommunale und persönliche Geschichte.
Sein Werk wurde im März 2020 in die Adelaide Biennale für australische Kunst in der Art Gallery of South Australia aufgenommen, die den Titel "Monster Theatres" trägt.
