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  • Galerie und Kulturzentrum in Weimar
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Künstler*innen

Bild: Sascha Krischock, transmediale

Pinar Yoldas

TR

Pinar Yoldas’ Œuvre ist von der Verbindung ihres wissenschaftlichen Fachwissens mit ihrer künstlerischen Praxis gekennzeichnet. Yoldas hinterfragt unseren scheinbar unlöschbaren Durst nach Wissen, Wachstum und Fortschritt — ihr Entwurf eines post-humanen Ökosystems, dessen Bewohner durch evolutionären Selektionsdruck längst fähig sind, Plastikmoleküle zu ihrem Vorteil in ihre Körper einzubauen, unterstützt Yoldas’ These, dass die heutige Fauna schon bald eine völlig veränderte sein wird.

Die Arbeit Regnum Alba (Das Weiße Königreich) bezieht sich auf eine bestimmte Tiergruppe in Carl von Linnés berühmter Publikation Systema Naturae (1735), die Tiere ohne Pigmentierung umfasst. Auf dem Bild versammeln sich collagiert über fünfzig verschiedene Vertreter bestimmter Tierrassen, die aufgrund von Mutationen unter dem Gendefekt Leuzismus leiden und keine Farben oder Pigmente ausbilden können. Diese Tiere weisen meist weißes Fell und helle Haut auf, da die Haut im Unterschied zum Albinismus keine Melanozyten enthält.

In der Forschung gibt es dazu etliche wissenschaftliche Abhandlungen, die einen Zusammenhang zwischen Umweltverschmutzung und Leuzismus herstellen. In unserer Wahrnehmung verleihen Farbgebung und Mustervariation Tieren Identität und definieren gleichermaßen ihre Schönheit.

Durch Erschaffung eines «Königreichs ohne Farben» untersucht Yoldas ein Phänomen, das durch Mutation in einen unheimlichen Minimalismus zu münden scheint.

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