Hybris - gesellschaftlich und privat erlebt
Di., 20.09.2016, 20:00–22:00 Uhr
Eintritt: 3 € / erm.: 2 € / Tafelpass: 1 €
Di 20.9.2016 | 20:00
plus zur aktuellen Ausstellung HYBRIS-PROJEKT
Hybris — gesellschaftlich und privat erlebt | Gabriele Stötzer, Erfurt
Der menschlichen Hybris begegnete die Erfurter Künstlerin Gabriele Stötzer 1976, als sie an der Pädagogischen Hochschule Erfurt für ihren Kampf um Rede- und Denkfreiheit exmatrikuliert wurde.
Im gleichen Jahr hieß Ja für den ausgewiesenen Wolf Biermann Nein für den Sozialismus und Stötzer kam wegen «Staatsverleumdung» ein Jahr ins Zuchthaus Hoheneck, wo sie den Entschluss fasste, zu -schreiben. Nach ihrer Entlassung lehnte sie eine Ausreise in den Westen ab. Der gesellschaftliche Abstieg — Exmatrikulation, Knast, Liquidation der privaten Galerie im Flur, Operative Vorgänge, um sie u. a. wegen Staatshetze wieder für 2 bis 5 Jahre ins Gefängnis zu bringen — kam nicht erst 1989 mit der Besetzung einer Stasizentrale ins Stadium der «Läuterung».
Noch in der DDR fand sie einen Raum, in dem sie ihre künstlerischen Vorhaben verwirklichen konnte: den Untergrund. Gabriele Stötzer erzählt von «menschlicher Überhebung über Gesetze — die übermenschlich bestraft wird», aber ebenso unvorstellbare Kräfte bei einem selbst hervorrufen kann.