zum Inhalt
  • Galerie und Kulturzentrum in Weimar
  • So–Do 12–18, Fr–Sa 12–20
  • +49 3643 851261

Künstler*innen

Fabio Cifariello Ciardi: NasdaquMatch 1.0, 2012.

Fabio Cifariello Ciardi

IT, geboren 1960

Der italienische Komponist Fabio Cifariello Ciardi, Querdenker der Neuen Musik, entwickelt sowohl im instrumentellen wie auch im elektroakustischen Bereich Theorien und Methoden, mit denen er die Beziehungen zwischen Klangwelten und dem Langzeitgedächtnis des Zuhörers erforscht. Durch die Anwen-dung spezieller Computerprogramme gelingt es ihm, komplexe Informationen (wie die gesprochene Sprache) in Musik und Bild zu übertragen. Seine Kompositionen sind schon seit Jahrzehnten mit zahlreichen internationalen Preisen bedacht worden. Für sein digitales Kunstwerk „NASDAQ Voices” entwickelte er beispiels-weise eine Software, die in Realzeit die Kursbewegungen aller den NASDAQ-Index bildenden Aktien wiedergibt und ihnen die Klangbilder verschiedener Musikinstrumente zuordnet. Neben der "verborgenen Emotionalität der Börse", die der Künstler aufdeckt, indem er die zwar dynamische aber wenig sinnliche Visualisierung von Aktienkursen in wahre Klangerlebnisse transfor-miert, verweist er zudem auf die Finanzkrise und ihre globalen Auswirkungen als ein so genanntes "Black Swan Event" – ein überraschend eintretendes Ereignis mit immensen Auswirkungen, das ausschweifende Spekulationen zur Erklärung selbigen nach sich zieht. Jene Vertonungen kombiniert er mit der Hymne sozialistisch-kommunistischer Bewegungen: "Bandiera Rossa", die er jedoch nicht in opulent-euphorischem Dur, sondern in Moll und so in eine ironische Version der "Roten Fahne" umschreibt, die als ein letzter Schwanengesang erklingt.

Fabio Cifariello Ciardis digitales Kunstwerk Don't beat around the Bush ist ein Wortspiel mit dem Namen des ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush und einem Sprichwort, das man mit „Rede nicht um den heißen Brei herum“ übersetzen könnte. Die so betitelte Multimediainstallation Ciardis vermischt Videomitschnitte zweier Präsidentenreden: George W. Bushs Kriegserklärung an den Irak und Barack Obamas Rede an der Universität in Kairo. Ihre Anordnung verwischt die Grenzen zwischen Habgier und Generosität in der Rhetorik. Lässt Busch großzügig seine Truppen in den Kampf um die irakische Freiheit aufmarschieren oder ergreift Obama die Initiative für den Frieden mit den Moslems? Oder will Bush vollen Zugriff auf das irakische Öl und Obama zieht die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich, um Amerikas kulturelle Dominanz zu bestätigen?

Diese Seite teilen